Jemand verstopft den Abfluss des Waschbeckens in der Toilette und dreht Wasser­hahn auf.

Rutesheim - In ihrer Boshaftigkeit und Geringschätzung für das Wohl anderer legen einige Zeitgenossen eine erstaunliche Kreativität zu Tage. So auch jüngst geschen in der Eisengriffhütte in Rutesheim.

 

„Ich bin einfach nur entsetzt, was Menschen aus reiner Zerstörungswut anrichten“, versteht die Bürgermeisterin Susanne Dornes die Welt nicht mehr. Was hat die Rathauschefin so aus dem Konzept gebracht? Vor einigen Tagen ist morgens beim städtischen Bauhof ein Anruf eingegangen, dass an der Hütte auf dem Freizeitgelände Eisengriff Wasser zur WC-Türe heraus läuft.

Anzeige gegen Unbekannt

Als Markus Sattler vom Bauamt eintraf, traute er seinen Augen nicht. Ein unbekannter Täter hatte in der Nacht davor den Abfluss des Waschbeckens mit massenweise Papierhandtüchern verstopft. Nicht genug, der Rowdy hat auch noch die Plastiktüte aus dem Papier-Mülleimer über das Waschbecken gezogen. Darauf hat er den Wasserhahn aufgedreht und die öffentliche Toilette überflutet.

Der Schaden für den aufgequollenen Türrahmen und die geschätzten Kosten für den Wasserverbrauch belaufen sich auf etwa 500 Euro. „Die Stadt Rutesheim hat deshalb Anzeige gegen Unbekannt erstattet“, sagt die Bürgermeisterin. Zusätzlich hat die Verwaltung eine Belohnung ausgesetzt. „Wir erhoffen uns, über die Belohnung einen Hinweis auf den Täter zu erhalten“, sagt die Bürgermeisterin. „Auch hier gilt anscheinend wie damals bei der mutwilligen Verschmutzung der Büchereitreppe, dass man Menschen am empfindlichsten über den Geldbeutel treffen kann“, so die Verwaltungschefin. Ein Schüler hatte seinerzeit absichtlich ein Getränk auf die Stufen geschüttet. Das hat eine Überwachungskamera aufgezeichnet und die Eltern mussten die kostspielige Reinigung der Bücherei-Treppe bezahlen.

Verstärkte Videoüberwachung

„Wir werden hier leider nur mit Strafen weiterkommen und mit einem höheren Risiko, erwischt zu werden, denn wer ermittelt wird, dem droht die maximal mögliche Strafe“, sagt Susanne Dornes.

„Für uns kommt es allerdings nicht in Frage, zum Schutz diese Einrichtungen geschlossen zu halten oder uns von der Zerstörungswut mancher Zeitgenossen dazu zwingen zu lassen, unsere tolle Infrastruktur abzuschaffen, abzubauen oder zu schließen“, macht die Bürgermeisterin den Standpunkt der Verwaltung deutlich. Das Freizeitgelände Eisengriff mit Spielplatz, Beachvolleyballplatz und der gut ausgestatteten Hütte für 40 Menschen ist bei den Vereinen beliebt. Von Juni bis Mitte September ist sie von Schulklassen, Kitas und Kindergärten belegt.

„Wir gehen lieber dazu über, Videoüberwachung anzubringen, um die Täter zu erwischen“, kündigt Susanne Dornes an. Für den Haushalt 2020 seien bereits Mittel für eine Videoüberwachung beantragt. Das gleiche Vorgehen ist auch bei   der mehrfach beschädigten Fahrradluftpumpe in Perouse geplant.