2017 gliederte der VfB seine Fußballsparte in eine AG aus. Noch heute zweifeln Beobachter, ob bei der Abstimmung alles korrekt zuging. Wer genauer hinschaut, stößt auf nachbohrende Fans, eine angebliche Erpressung, auf den Sohn eines „Musicalkönigs“ und den Wutausbruch eines Daimler-Vorstands.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Es war eine denkwürdige Video-Pressekonferenz, Mitte März beim VfB Stuttgart. Einträchtig, als hätte es ihren Streit nie gegeben, saßen Claus Vogt und Thomas Hitzlsperger vor der Kamera und beschworen das Ende der „Datenaffäre“. Man akzeptiere das 300 000-Euro-Bußgeld des Datenschutzbeauftragten, habe bei der Weitergabe von Mitgliederdaten Fehler gemacht und daraus die notwendigen Konsequenzen gezogen, betonten der Präsident und der Vorstandsvorsitzende. Unisono bekannten sie sich zum Beschluss über die Ausgliederung des Profifußballs in eine Aktiengesellschaft, in dessen Umfeld es zu den Verstößen gekommen war: Niemand wolle „die Kämpfe von 2017 noch einmal aufnehmen“, die neue Struktur werde durch die Befunde nicht infrage gestellt.