Auf dem Weg zur WM 2022 bekommt es die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Nations League im kommenden Jahr mit Italien, England und Ungarn zu tun. So kommentieren Briten und Italiener die Auslosung.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Stuttgart - Es hätte leichter kommen können: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielt in der Nations League im kommenden Jahr gegen Europameister Italien, Vize-Europameister England und Ungarn. Bundestrainer Hansi Flick ist tatsächlich begeistert. „Das ist top. Es sind ideale und reizvolle Lose“, sagte Flick, „auf dem Weg zum Jahreshöhepunkt WM messen wir uns mit den Besten.“ Die Begeisterung in England und vor allem Italien fällt in den Pressestimmen deutlich verhaltener aus.

 

Großbritannien

Das Blatt „The Guardian“ bleibt noch ziemlich emotionslos : „England blickt auf eine lange Geschichte mit Deutschland zurück, doch die Mannschaft von Gareth Southgate schlug sie im letzten Sommer im Achtelfinale der EM, bevor sie das Finale gegen Italien im Elfmeterschießen verlor. Das allgemeine Gefühl eines Déjà-vu wird noch verstärkt durch die Anwesenheit eines weiteren vertrauten Gegners in Ungarn.“

„The Independent“ bringt für diese Gruppe ein Attribut ins Spiel, das man eher von Kritikern im Gastro-Bereich kennt: „England wird in einer köstlichen Gruppe der Nations League 2022/23 auf Italien, Deutschland und Ungarn treffen.“

Dagegen geht „The Sun“ gar nicht auf die Deutschen ein, sondern blickt noch weiter nach Osten: „Die Auslosung des Nations-League-Spiels gegen Ungarn bereitet den englischen Bossen großes Kopfzerbrechen. Gareth Southgate muss mit seiner Mannschaft nach Budapest reisen, wo die Spieler während eines WM-Qualifikationsspiels im September rassistisch beschimpft wurden.“

Und endlich nennt „The Mirror“ die altbekannte Vokabel für bärenstarke Gruppen, auf die wir gewartet haben: „England muss in die Todesgruppe. Die Three Lions wollen sich für die Niederlage im Finale der Euro 2020 gegen Italien revanchieren, treffen aber auch auf den Rivalen Deutschland und Ungarn.“

Italien

Die „Gazzetta dello Sport“ stöhnt hörbar unter den Hochkarätern, die die Azzurri stemmen müssen: „Italien, was für eine Gruppe! Neuauflage gegen England, Herausforderung gegen Deutschland. Gemeinsam haben sie neun WM- und fünf EM-Titel. Letztendlich ist die italienische Gruppe die eiserne Gruppe. Die einzige mit drei Spitzenteams. Die nicht enden wollende Herausforderung mit dem Deutschland der Veteranen Manuel Neuer und Thomas Müller kehrt zurück. Die Deutschen bleiben eine Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern mit einer starken internationalen Erfolgsbilanz.“

Bei „La Republicca“ hört sich das deutlich knapper und nüchterner an: „Es wird eine Gruppe der großen Namen der Nations League für Italien sein, das auf Deutschland, England und Ungarn trifft.“

Bei „Tuttosport“ freuen sie sich auf die großartigen Herausforderungen: „Mancinis Italien steht in der Nations League vor einer schweren Gruppe. Die Azzurri sind zusammen mit Ungarn, Deutschland und England, das im Finale der Europameisterschaft besiegt wurde, gesetzt. Es wird eine Revanche für die Engländer, ein großer Klassiker gegen die Deutschen.“

Der „Corrierre dello Sport“ ordnet ein und freut sich auf die nächste historische Partie gegen die Deutschen: „England und Deutschland sowie Ungarn: Italien hat bei der Auslosung der Nations League in Nyon kein gutes Los gezogen. Nationalcoach Mancini wird die Engländer nach der Europameisterschaft erneut herausfordern und sich mit den Deutschen in einem Spiel von großem historischem Wert messen.“