Befördert durch die aktuelle politische Entwicklung fällt ein neues Licht auf die Frankfurter Ausstellung, die sich „Contemporary Muslim Fashions“ widmet. Kopftuchmode in weitestem Sinne wird hier nicht nur gezeigt, sondern auch problematisiert. Ein Beitrag zur Debatte.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - „Es gibt Menschen, die glauben, dass es unter muslimischen Frauen überhaupt keine Mode gibt, aber das Gegenteil ist der Fall.“ Dieser Satz ist der Ausgangspunkt von Max Hollein gewesen, als er in San Francisco die Ausstellung „Contemporary Muslim Fashions“ kuratieren ließ. Weiter konzipiert von Maret Ifloma Kupka und Matthias Wagner K, ist sie seit April und noch bis 15. September im Frankfurter Museum Angewandte Kunst zu sehen. Schon bevor die Schau eröffnete, gab es Ärger um die noch unbekannten Inhalte, und Streit gibt es immer noch, auch nach einer sogenannten „Kopftuch-Konferenz“ der Frankfurter Universität, in deren Vorfeld der Ethnologieprofessorin Susanne Schröter unter anderem „anti-muslimischer Rassismus“ vorgeworfen und die Entlassung nahegelegt wurde. Dafür, dagegen, sowohl als auch? Die Geschichte um die Ausstellung und ihre Folgen ist ein Lehr- und Lernstück in Sachen Debattenkultur. Deswegen am besten alles chronologisch.