Ausstellung:
In der Zeit vom 19. Oktober 2017 bis 6. Mai 2018 zeigt das Naturkundemuseum Stuttgart am Standort Schloss Rosenstein die Ausstellung „Baubionik“. Der Eintritt kostet für Erwachsene fünf Euro, ermäßigt drei Euro. Die Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, am Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.

 

Veranstaltungen: An Donnerstagen gibt es eine Vortragsreihe sowie Expertenführungen. Zudem werden Führungen, Projekte und Workshops angeboten.

„Die alles überragende Anforderung an das Bauen von morgen ist die Ressourceneffizienz“, betont Jan Knippers, Sprecher des Sonderforschungsbereichs und Chef des Instituts für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen der Uni Stuttgart. Und als Bauingenieur fügt er an: „Deshalb lohnt sich für uns ein Blick auf die Biologie.“ Zudem könnten Ingenieure und Architekten von der Natur auch viel im Hinblick auf deren Selbstheilungskräfte, die sogenannte Resilienz, lernen – etwa bei der Anpassung an klimatische Veränderungen.

Aus Biologensicht ergänzt Thomas Speck, der an der Uni Freiburg unter anderem den Botanischen Garten leitet, dass man sich noch ein weiteres Prinzip der Natur zum Vorbild nehmen sollte: Mit möglichst wenig Energie und Ressourcen ausreichend gute Leistungen zu produzieren und auf diese Weise viel zu erreichen. „Versagen darf sich die Natur nicht leisten, denn Versagen bedeutet Tod.“

Filigrane und extrem leichte Bauten

In der Ausstellung kann man bewundern, wie pfiffig Tiere und Pflanzen Herausforderungen meistern, mit denen sich die Technik zumindest heute noch schwer tut. Aber neue Entwicklungen wie der 3-D-Druck könnten hier bisher ungeahnte Möglichkeiten für innovative Produktionsverfahren eröffnen, die die Natur nachahmen. So ermöglicht ein Seilroboter einem 3-D-Drucker freie Bewegungen im Raum – und dieser kann dann wie eine Schnecke bei ihrem Haus kontinuierlich ein breites, gekrümmtes Schalenelement drucken. Zudem können wie beim Schneckenhaus unterschiedliche Materialien aufgebracht werden: Schichten aus Kunststoff für die Form und Spritzbeton für die Verstärkungsschichten – mit dem Ziel, eine große Formenvielfalt bei gleichzeitig hoher Stabilität zu erreichen.

Nimmt man sich die ressourcenschonenden Bauprinzipien der Natur zum Vorbild, lassen sich darüber hinaus weitaus filigranere Bauten errichten als bisher. In der Ausstellung gezeigte Beispiele sind ein elegant geschwungener poröser, aber faserverstärkter Betonpavillion sowie eine gut sechs Meter hohe geflochtene Baumstruktur aus Glas- und Carbonfasern mit einer sehr hohen Tragfähigkeit.

Faszinierend ist, wie ästhetisch solche Objekte aussehen können – der Elytren Filament Pavillon, der 2016 in London ausgestellt wurde, ist ein besonders augenfälliges Beispiel. Er basiert auf dem Stabilitätskonzept von Elytren, also den Deckflügeln von Käfern. Dort sind zwei Schichten von Chitinfasern miteinander verbunden – ein Prinzip, das sich technisch umsetzen lässt, indem ein Roboter mit Harz imprägnierte Glas- und Carbonfasern auf ein sich drehendes Stahlgerüst aufbringt. Dabei orientiert sich die Führung der Fasern am biologischen Vorbild – ist also an die jeweilige Belastung angepasst. Der Lohn der High-Tech-Methode: Ein extremer Leichtbau mit einem Gewicht von weniger als neun Kilogramm pro Quadratmeter.

Baubionik im Naturkundemuseum

Ausstellung:
In der Zeit vom 19. Oktober 2017 bis 6. Mai 2018 zeigt das Naturkundemuseum Stuttgart am Standort Schloss Rosenstein die Ausstellung „Baubionik“. Der Eintritt kostet für Erwachsene fünf Euro, ermäßigt drei Euro. Die Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, am Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.

Veranstaltungen: An Donnerstagen gibt es eine Vortragsreihe sowie Expertenführungen. Zudem werden Führungen, Projekte und Workshops angeboten.