Der Deckenpfronner Maler Simon Ott stellt in der Stadtbibliothek Herrenberg aus.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Herrenberg - Bücherei sucht Künstler – diese kurze Notiz im Amtsblatt war es, die den Maler Simon Ott und die Herrenberger Bibliotheksleiterin Martina Lederer-Göhring zusammen brachte. Herausgekommen ist eine Ausstellung in der Bücherei mit verschiedenen abstrakten Werken: „Ich liebe Neon-Farben“, sagt Simon Ott, und man sieht es seinen Bilder an, wenngleich sie nicht schreiend bunt sind, sondern auch mit gedeckten Farben arbeiten. Abstrakte Kompositionen, die auf Symmetrie ausgerichtet sind und ein ausgewogenes Bildkonzept beinhalten. Die Farbe trägt der 36-jährige Deckenpfronner mit Sprays, Pinseln und Spachtel auf und manchmal auch mit den bloßen Händen.

 

Aus Mußestunden werden Musenstunden

Im Brotberuf ist Simon Ott Filialleiter eines Warenhauses, hat 170 Mitarbeiter unter sich und dementsprechend wenig Mußestunden. Sein Führungskonzept lautet: „Man muss wissen, welchen Weg die Firma gehen will, und dementsprechend schauen, wer diesen Weg mitgeht.“ So wie es den meisten Menschen im Land auch ging, hat die Pandemie und der einhergehende Lockdown die Zahl der Mußestunden erhöht: Er hat daraus Musenstunden gemacht, und die Freizeit zum Malen benutzt. Danach beschloss er, etwas professioneller in die Malkunst einzusteigen. Die Ausstellung in Herrenberg ist ein Anfang, für das nächste Jahr wird er in Paris und in Madrid auf Kunstmessen vertreten sein.

Die Ausstellung geht noch bis zum 29. Januar, man kann sie zu den normalen Öffnungszeiten der Stadtbibliothek in der Tübinger Straße 36 besichtigen.

Die Bücherei in Herrenberg ist geöffnet Dienstag und Mittwoch von 10 bis 18 Uhr, am Donnerstag von 10 bis 19 Uhr, Freitag von 13 bis 18 Uhr und am Samstag von 10 bis 13 Uhr. Montags ist die „Stabi“ immer geschlossen.