Iris Flexer zeigt von Freitag an 40 ihrer ausdrucksstarken Werke in der Bücherei.

Leonberg - Was Kunst alles kann wird mit der Ausstellung von Iris Flexer einmal mehr klar. Denn Iris Flexer nimmt sich in ihrer Bilderschau in Warmbronn ganz aktuellen Themen an. In der Bücherei zeigt sie um die 40 Exponate. „In der Ausstellung sind vor allem Arbeiten, die sich mit der Natur beschäftigen. Für mich ist es einfach so, dass die Natur für mich wichtig ist. Sie ist unser Lebensraum. Wenn die Natur intakt ist und blüht, dann geht es uns auch gut“, sagt Iris Flexer.

 

So ist derzeit die bedrohte Umwelt ihr Thema. Bilder weisen mit Untertiteln auf Missstände hin. Auf Untugenden, Laster. „Die Gier, wenn man immer mehr aus den Böden herausholt, weil man praktisch immer mehr Profit haben will, aber nichts zurück gibt, dann ist alles im Ungleichgewicht“, erläutert Iris Flexer. Dabei hat sie auch den derzeitigen Klimagipfel im Blick. Diese Themen sind ihr Anliegen. Dies möchte sie in ihren Bildern widerspiegeln. Schönheit, Leben, Lebendigkeit – auch das möchte sie vermitteln. Ihre Techniken sind dabei vielfältig. Linolschnitte von mehreren Platten entstehen. Auch Linolschnitte auf dünnem Seidenpapier fertigt sie an. Diese arbeitet sie dann gerne auch als Collagen mit in die Malerei ein.

Inspiration durch die Enkelin

„Ich habe auch einmal mit einer Kindergruppe in der Schule meiner Enkeltochter Emily gearbeitet, da hatten wir das Thema Wiese“, erzählt sie. Ein großes Papier über die ganzen Tische verteilt stand den Kindern dabei zur Verfügung. Ganz wild wurden Striche aufgebracht. Die Wiese entstand. „Ich fand diese Blätter so schön, dass ich die nicht weggeworfen habe. Ich hab’ nachher Linolschnitte gemacht und diese darauf angebracht. Das verbindet sich so wunderbar“, schwärmt sie. Und fährt fort: „Kinder haben so einen lebendigen, bunten Strich. Dieses Zusammenwirken – etwas Schöneres gibt es nicht.“

Die Bilder hat sie auf Leinwand gezogen und ebenfalls nach Warmbronn mitgebracht. Eine Papierinstallation ist über drei Stockwerke hinweg zu sehen, wie auch Malerei, Collagen und Druckgrafiken. Zarte Farbschichten sind übereinander gemalt, geklebt oder gedruckt. Dabei geht es Iris Flexer darum, Lebendiges aufzuspüren und in einer poetischen Sprache zum Ausdruck zu bringen.

Geboren wurde Iris Flexer 1952 in Krumbach bei Augsburg. Dort ist sie aufgewachsen. Zuhause war sie von Kunst und Musik umgeben. „Meine Mutter hat gezeichnet, sich mit Mode beschäftigt. Das war ihr Beruf. Mein Bruder wurde Musiker“, erklärt sie. Nach dem Abitur folgte ein Lehramtsstudium für Grund- und Hauptschule mit Schwerpunkt Kunst und Biologie. In diesem Beruf hat sie gearbeitet. Und die Kunst verfolgte sie weiter. „Mit Mitte 30 hab ich mich dann aufgemacht nach Stuttgart“, sagt sie lächelnd. „Ich hab verschiedene künstlerische Studien meinerseits betrieben“, betont sie. Sie war in Venedig, wo sie fünf Monate verbrachte. Weitere drei Monate verweilte sie in Paris. Auch in Salzburg ist sie gewesen. „Dort war ich zu einer Fortbildung für Schulmusik und hab dann die Sommerakademie Salzburg kennengelernt. Ich war sofort fasziniert. Das Jahr darauf hab ich dort die Radierung erlernt. Da wusste ich, das ist meins“, unterstreicht sie.

Es kommt auf die Gefühlslage an

Viel hat sie sich im Laufe der Zeit künstlerisch angeeignet, war unterwegs und reiste. „Das hat mir gut getan“, schwärmt sie heute. So kam sie in Paris mit Künstlern aus aller Welt zusammen. „Der Austausch mit anderen ist toll“, fährt sie fort. Die Stadt, die Kunst in der Stadt, die Menschen – all das beeinflusste und beeindruckte Iris Flexer tief.

Jetzt ist die Mutter zweier Kinder und dreier Enkelkinder, Merlin, Emily und David, gerne zuhause in ihrem Atelier in Stuttgart. Dort arbeitet sie mal mit Musik, mal in der Stille. Je nach Gefühlslage.

Was, wann, wo

Die Eröffnung ist am Freitag, 24. Januar um 19 Uhr. Zu sehen sind die Bilder noch bis 20. März.