Bei den Australian Open in Melbourne hat die zweite Turnierwoche begonnen. Sofort gab es bittere Tränen, große Siege und einen ganz besonderen Gast.

Melbourne - Der von Boris Becker trainierte Weltranglisten-Erste Novak Djokovic hat ohne Satzverlust das Viertelfinale der Australian Open erreicht. Der viermalige Melbourne-Champion erreichte durch ein 6:4, 7:5, 7:5 gegen den Luxemburger Gilles Muller zum 23. Mal nacheinander bei einem Grand-Slam-Tennisturnier die Runde der besten Acht. Dort trifft der 27 Jahre alte Serbe am Mittwoch auf den Kanadier Milos Raonic.

 

„Er ist einer der drei besten Aufschläger auf der Tour. Er hat in den vergangenen Monaten das Tennis seines Lebens gespielt und ist einer der kommenden Stars“, sagte Djokovic über seinen nächsten Gegner, den er in den bisherigen vier Begegnungen aber jedes Mal bezwungen hat.

In der Damen-Konkurrenz stehen erstmals seit Wimbledon 2010 wieder beide Williams-Schwestern im Viertelfinale eines der vier wichtigsten Turniere. Die fünfmalige Australian-Open-Gewinnerin und 18-malige Major-Siegerin Serena setzte sich gegen die Spanierin Garbine Muguruza 2:6, 6:3, 6:2 durch und trifft jetzt auf die Slowakin Dominika Cibulkova. Venus bezwang die an Nummer sechs gesetzte Polin Agnieszka Radwanska 6:3, 2:6, 6:1. Die 34-Jährige spielt nun gegen ihre 15 Jahre jüngere amerikanische Landsfrau Madison Keys.

„Es ist eine großartige Chance für mich, ich versuche, das Beste draus zu machen“, sagte die von der ehemaligen Weltklasse-Spielerin Lindsay Davenport trainierte 19-Jährige nach dem 6:2, 6:4-Sieg gegen ihre gute Freundin Madison Brengle und erzählte vor dem ersten Grand-Slam-Viertelfinale ihrer Karriere offenherzig: „Meine Mama hat mir vorher geschrieben: „Denk dran, es ist dein letztes Turnier als Teenager.“ Es läuft gut und ich hoffe, es geht weiter.“ Sollten Serena und Venus gewinnen, käme es im Halbfinale zum direkten Duell.

Nach dem enttäuschenden deutschen Abschneiden im Einzel sorgten Julia Görges und Anna-Lena Grönefeld wenigstens im Doppel für eine erfreuliche Überraschung. Das Fed-Cup-Duo setzte sich gegen die top-gesetzten Titelverteidigerinnen Sara Errani und Roberta Vinci aus Italien mit 6:3, 4:6, 7:5 durch und stehen zum zweiten Mal nach Wimbledon 2014 gemeinsam in einem Grand-Slam-Viertelfinale.

Bei den Herren erreichten neben Djokovic und Raonic auch Titelverteidiger Stan Wawrinka aus der Schweiz und der japanische US-Open-Finalist Kei Nishikori die Runde der besten Acht.