Yannick Hanfmann, Dominik Koepfer, Oscar Otte – alle raus. Die Zahl der deutschen Tennisprofis bei den Australian Open wird immer kleiner. Das liegt am Mittwoch in Melbourne auch an Rafael Nadal.

Melbourne - Tennisstar Rafael Nadal war dann doch zu stark: Qualifikant Yannick Hanfmann ist bei den Australian Open von einer Sensation weit entfernt geblieben. Beim 2:6, 3:6, 4:6 wehrte sich der Karlsruher am Mittwoch in Melbourne zwar wacker. Die Nummer 126 der Welt konnte den 20-fachen Grand-Slam-Turniersieger aus Spanien in dem Zweitrunden-Duell in der Rod-Laver-Arena aber letztendlich nicht gefährden. Für zehn von anfangs zwölf deutschen Profis ist das Scheitern beim ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres schon besiegelt.

 

„Ich weiß, dass er gefährlich ist“, sagte Nadal über Hanfmann, nachdem er ihn mit anerkennendem Klatschen vom Centre Court verabschiedet hatte: „Ich denke, sein Tennis-Level war heute viel höher als seine Ranglistenposition.“

Deutscher Hoffnungsträger ist Alexander Zverev

Auch Dominik Koepfer und Oscar Otte ereilte das Zweitrunden-Aus. Der Schwarzwälder Davis-Cup-Spieler Koepfer zog gegen den favorisierten Amerikaner Reilly Opelka in drei Sätzen mit 4:6, 3:6, 6:7 (4:7) den Kürzeren. US-Open-Achtelfinalist Otte konnte seinen Erfolg von New York nicht wiederholen und unterlag dem an Position 25 gesetzten Italiener Lorenzo Sonego mit 6:2, 2:6, 3:6 1:6. Bei den US Open im vergangenen Jahr hatte der Kölner Sonego in der ersten Runde besiegt und anschließend als Qualifikant mit dem Achtelfinale überrascht.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Viel Farbe und Muster – die modische Seite der Australian Open

Der große deutsche Hoffnungsträger bei den Australian Open ist Alexander Zverev. Der Olympiasieger aus Hamburg trifft am Mittwoch (2. Spiel nach 9.00 Uhr/Eurosport) auf den Australier John Millman. Am Donnerstag will der Augsburger Philipp Kohlschreiber mit einem Sieg gegen den Spanier Roberto Bautista Agut seinen Aufenthalt in Australien noch verlängern.

Erfolgreiche Grand-Slam-Rückkehr für Kevin Krawietz und Andreas Mies

Im Doppel erlebte das Duo Kevin Krawietz und Andreas Mies unterdessen eine erfolgreiche Grand-Slam-Rückkehr. Dank eines 7:6 (9:7), 6:3 gegen den Mexikaner Santiago Gonzalez und Andres Molteni aus Argentinien zogen die zweimaligen French-Open-Sieger in die zweite Runde ein. Ihr Comeback auf der ATP-Tour hatten Krawietz/Mies in der vergangenen Woche in Sydney gegeben, wo sie bei ihrem ersten gemeinsamen Turnier seit mehr als einem Jahr ins Halbfinale kamen.

„Ich habe ihn schon ab und zu vermisst“, erzählte Mies schmunzelnd. Anfang des vergangenen Jahres hatte sich der Kölner wegen eines schweren Knorpelschadens am Knie operieren lassen und anschließend monatelang pausieren müssen.

Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: Angelique Kerber: Kein schönes Geburtstagsgeschenk

„Ich glaube, dass uns die Pause, so blöd das war, vielleicht auch gar nicht so schlecht getan hat“, sagte Mies: „Manchmal ist es ja wie in einer Beziehung. Manchmal weiß man nicht mehr so richtig, was man an dem anderen hat und nimmt das ein so bisschen selbstverständlich. Bei uns war das nicht so wirklich der Fall. Aber in dem Jahr ist mir noch mal klar geworden, was wir für eine geile Partnerschaft haben.“

Nur 52 Minuten benötigte bei den Damen die australische Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty für ihren Einzug in die dritte Runde. Die heimische Hoffnungsträgerin fertigte die italienische Qualifikantin Lucia Bronzetti mit 6:1, 6:1 ab. Barty trägt in Melbourne die Hoffnungen, als erste australische Tennisspielerin seit Chris O’Neil 1978 die Australian Open zu gewinnen.