Am ersten Tag zurück im Lockdown bleiben in Melbourne die großen Überraschungen aus. Vor allem die Tennisprofis aus Russland sorgen weiter für Furore. Aus deutscher Sicht gibt es immerhin einen Erfolg im Doppel.

Melbourne - Russlands Tennisstars präsentieren sich bei den Australian Open weiter in Topform. Die beiden ATP-Cup-Sieger Daniil Medwedew und Andrej Rubljow gewannen am Samstag in Melbourne ihre Drittrundenpartien und folgten damit dem Qualifikanten Aslan Karazew ins Achtelfinale. Erstmals in der Geschichte des Profitennis haben bei den Herren damit bei einem Grand-Slam-Turnier drei Russen die dritte Runde überstanden. In Karen Chatschanow hatte am Samstag zudem noch ein vierter Profi aus Russland die Chance auf das Achtelfinale.

 

ATP-Finals-Champion Medwedew konnte ein Drittrunden-Aus aber nur mit sehr viel Mühe abwenden. Der Weltranglisten-Vierte rang den Serben Filip Krajinovic in der Rod Laver Arena mit 6:3, 6:3, 4:6, 3:6, 6:0 nieder. Zwei Tage nach seinem 25. Geburtstag benötigte er mehr als drei Stunden für seinen Erfolg. Im Achtelfinale trifft er nun auf den Amerikaner Mackenzie McDonald.

Für Medwedew war es der 17. Sieg in Serie. Zum Ende des vergangenen Jahres hatte der Russe das Masters-1000-Event in Paris im Finale gegen Alexander Zverev und die ATP Finals in London gewonnen. Zu Beginn dieser Saison holte er zusammen mit Rubljow den ATP Cup und gewann dabei alle seine vier Einzel. Erstmals gewann Medwedew ein Match über fünf Sätze.

Im Viertelfinale könnten Medwedew und Rubljow aufeinandertreffen

Deutlich weniger Mühe als Medwedew hatte Rubljow, der den spanischen Routinier Feliciano Lopez 7:5, 6:2, 6:3 bezwang. Er trifft jetzt auf den Norweger Casper Ruud. Im Viertelfinale könnte es dann zum mit Spannung erwarteten Russen-Duell Medwedew gegen Rubljow kommen.

Der an Nummer fünf gesetzte Stefanos Tsitsipas zog ebenfalls ohne Mühe ins Achtelfinale ein. Der Grieche siegte gegen den Schweden Mikael Ymer 6:4, 6:1, 6:1. „Ich sehe jeden Tag als Chance, meinem Traum, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, näher zu kommen“, sagte Tsitsipas nach seiner starken Vorstellung.

Bei den Damen erreichte Mitfavoritin Jelina Switolina ohne große Mühe das Achtelfinale. Die 26 Jahre alte Ukrainerin gewann gegen die Kasachin Julia Putinzewa mit 6:4, 6:0 und bekommt es jetzt mit der Amerikanerin Jessica Pegula zu tun. Ausgeschieden ist dagegen Karolina Pliskova. Die an Nummer sechs gesetzte Tschechin verlor gegen ihre Landsfrau Karolina Muchova 5:7, 5:7.

Geheimfavoritin Kaia Kanepi nicht mehr dabei

Etwas überraschend nicht mehr dabei ist auch Geheimfavoritin Kaia Kanepi. Die Estin, die in der zweiten Runde Titelverteidigerin Sofia Kenin aus den USA ausgeschaltet hatte, verlor gegen die Kroatin Donna Vekic 7:5, 6:7 (5:7), 4:6. Vekic trifft nun auf Jennifer Brady (USA).

In der Doppel-Konkurrenz erreichte Laura Siegemund das Achtelfinale. Die 32 Jahre alte Schwäbin gewann an der Seite der Russin Vera Swonarewa gegen das ukrainische Tennis-Duo Kateryna Bondarenko und Nadija Kitschenok mit 6:4, 6:2. Im vergangenen Jahr hatten Siegemund und Swonarewa überraschend den Titel bei den US Open gewonnen.

Im Einzel war Siegemund in Melbourne in der ersten Runde an der amerikanischen Topfavoritin Serena Williams gescheitert. Alle deutschen Damen sind im Einzel nicht mehr dabei. Bei den Herren kämpft Alexander Zverev am Sonntag (08.30 Uhr MEZ/Eurosport) um den Einzug ins Viertelfinale. Die deutsche Nummer eins spielt gegen den Serben Dusan Lajovic.

Melbourne für fünf Tage im harten Lockdown

Dann werden wie auch am Samstag keine Zuschauer auf der Anlage im Melbourne Park sein. Wegen eines Corona-Ausbruchs in einem Hotel am Flughafen befindet sich Melbourne für fünf Tage wieder in einem harten Lockdown. Die Australian Open dürfen aber weitergehen, weil die Tennisprofis in die Kategorie der notwendigen Berufe eingestuft wurden. Allerdings dürfen anders als in den ersten Tagen keine Fans auf die Anlage. Die Behörden in Melbourne versuchen weiter, die Kontakte der positiv getesteten Menschen nachzuvollziehen. Immerhin kam am Samstag nur ein positiver Fall dazu.