Das Besigheimer Restaurant-Café „Hirsch“ setzt konsequent auf regionale Produkte. Das hat dem Gastronomen-Ehepaar Koppe und seinem Team jetzt eine hohe Auszeichnung eingebracht.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Besigheim - „Schon vor Corona war uns das Thema Regionalität eine Herzensangelegenheit, seit der Krise erst recht“, sagt Dean Koppe. Mit seiner Frau Sarah betreibt er das Restaurant-Café „Hirsch“ in Besigheim. Für sein Regionalitäts-Konzept ist das Gastronomen-Ehepaar jetzt mit der höchsten Auszeichnung der „Schmeck-den-Süden“-Initiative geehrt worden: Die Koppes erhielten dafür, dass sie für mindestens 90 Prozent der Produkte auf ihrer Speise- und Getränkekarte die Herkunft aus Baden-Württemberg lückenlos belegen können, einen dritten Löwen – zwei hatte der „Hirsch“ ohnehin schon. Nur 26 Gastronomen im Ländle können sich mit diesem Qualitätssiegel schmücken, das vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und vom Deutscher Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Baden-Württemberg vergeben wird.

 

Die Koppes beziehen ihr Fleisch von einem Schorndorfer Metzger, der nach dem Standard des Qualitätszeichens Baden-Württemberg produziert. Sie bekommen ihr Gemüse von Bauern aus der Region, die Eier von einem zertifizierten Hof auf den Fildern. „Uns ist es wichtig, bewusst auf die Herkunft der Produkte zu schauen“, sagt Dean Koppe. Viele Kunden wüssten das zu schätzen und nähmen in Kauf, dass die Preise moderat aufgeschlagen hätten – jedoch nicht alle.

„Die Preisgestaltung ist ein Balanceakt“, räumt Koppe ein. Er hofft, dass perspektivisch noch mehr Kunden umdenken: „Über Skandale wie bei Tönnies braucht man sich nicht zu wundern, wenn man für vernünftig produzierte Lebensmittel nicht zu zahlen bereit ist“, sagt er. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch , die dem „Hirsch“-Team das Siegel übergab, nannte es denn auch ,,eine Herausforderungen schlechthin“ und ,,einen anspruchsvollen Weg“, den Wirte bis zur Auszeichnung auf sich nehmen müssten.