Die Hall of Fame des deutschen Fußballs hat erneut Zuwachs bekommen. Fünf neue Mitglieder werden aufgenommen – und sind teils selbst sehr überrascht.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Stuttgart - Wenn in Stuttgart-Bad Cannstatt jemand an einen Fallrückzieher denkt, dann sicher auch gleich an Jürgen Klinsmann – und dessen Treffer für den VfB gegen den FC Bayern. Viel früher als einst Klinsmann prägte allerdings ein anderer deutscher Mittelstürmer dieses Stilmittel beim Torerfolg: Klaus Fischer.

 

1977 erzielte der langjährige Schalker im Länderspiel gegen die Schweiz eben so einen Treffer – der erst zum Tor des Monats, dann zum Tor des Jahres und viel später noch zum Tor des Jahrhunderts gewählt wurde. Mit seinen 268 Bundesligatoren liegt er zudem auf Rang zwei der Torschützenliste der Liga hinter Gerd Müller. Müller gehörte vor zwei Jahren zur Gründungself der Hall of Fame des deutschen Fußballs. Zum zweiten Jahrgang gehörte im vergangenen Jahr dann Jürgen Klinsmann – und nun ist auch Klaus Fischer Teil dieses Kreises.

Fünf neue Mitglieder

„Dass ich jetzt bei den ganz Großen des deutschen Fußballs mit dabei bin, macht mich stolz. Das ist eine große Ehre für mich“, sagt Fischer zur Wahl, die die Jury aus deutschen Sportjournalisten jüngst vollzogen hat. Er erinnert sich: „Uwe Seeler war immer mein Vorbild, als ich noch ein kleiner Junge war. Und von Franz Beckenbauer wollte ich noch ein Autogramm haben, als ich schon 18 war – da haben meine Großeltern gesagt: Du brauchst kein Autogramm, in vier Wochen spielst du gegen ihn. Und genauso ist es gekommen. Dann habe ich viele Tore geschossen und jetzt bin ich mittendrin bei diesen tollen Spielern. Das ist wunderbar.“

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Neben Klaus Fischer wurden auch Berti Vogts (Weltmeister, Europameister, zweimal Uefa-Cup-Sieger, fünfmal deutscher Meister, einmal Pokalsieger), Andreas Möller (Weltmeister, Europameister, Weltpokalsieger, Champions-League-Sieger, Uefa-Pokal-Sieger, zweimal Deutscher Meister, dreimal Pokalsieger), Rudi Völler (Weltmeister und Champions League-Sieger) und Michael Ballack, der eine Ära in den 2000er Jahren prägte, neu in die Hall of Fame gewählt.

Möller ist „sehr überrascht“

„Als kleiner Junge habe ich miterlebt, wie Deutschland 1954 Weltmeister wurde – jetzt mit einigen dieser Helden von Bern in der Hall of Fame in einer Reihe zu stehen, erfüllt mich mit Stolz“, sagt Berti Vogts. Andreas Möller reagierte „sehr überrascht“, freut sich aber „riesig über diese Auszeichnung“. Und Rudi Völler sagt: „In einem Fußballland wie Deutschland zu den Topspielern aller Zeiten zu gehören, ist eine tolle Geschichte. Man weiß ja, welche wunderbaren Spieler in den vergangenen Jahrzehnten für Deutschland aufgelaufen sind – da jetzt zum etwas engeren Kreis dazuzugehören, macht mich schon ein bisschen stolz und ist auch nicht selbstverständlich.“

Die Hall of Fame wurde vom Deutschen Fußballmuseum in Dortmund initiiert. Dort ist sie auch fester Teil der Ausstellung.

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