Bei einem bundesweiten Wettbewerb überzeugt der Seniorenrat Kernen mit seinem vielfältigen Angebot und setzt sich gegen 600 Organisationen durch.

Rems-Murr: Sascha Sauer (sas)

Kernen - Er hat Konkurrenten aus Berlin, Mannheim und Köln hinter sich gelassen sowie weitere rund 600 Organisationen aus dem gesamten Bundesgebiet ausgestochen: der Seniorenrat Kernen. Beim Wettbewerb „Einsam?Zweisam? Gemeinsam!“, den die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend veranstaltet hat, haben die Ehrenamtlichen aus der Gemeinde Kernen den ersten Platz geholt.

 

Der Seniorenrat Kernen überzeugt mit ihrem Angebot die Jury in Berlin

Dieses tolle Ergebnis hat auch Bürgermeister Stefan Altenberger überrascht: „Im Vorfeld dachte ich, dass Platz 20 schon super gewesen wäre“, sagt er. Doch der Seniorenrat Kernen hat die Jury in Berlin mit ihren Initiativen, die sich auch gegen soziale Isolation und für die gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen engagieren, überzeugt. „Bei uns in Kernen darf keiner verloren gehen“, sagt Altenberger.

Die Preisverleihung fand im Rahmen eines zweitägigen Fachkongresses in Berlin statt. Die Urkunde und das Preisgeld in Höhe von 2000 Euro bekam der Vorsitzende des Seniorenrats Kernen, Otto Förstner, von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und von Franz Müntefering, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen, überreicht. In der Laudatio hieß es: „Der Seniorenrat in Kernen bietet einen umfassenden Verbund von Projekten unter dem Motto ‚Ältere für Ältere’. Das Angebot umfasst fast alle Lebensbereiche: Ehrenamtliche helfen beim Schriftverkehr mit Ämtern und Unternehmen, bei kleineren Reparaturen im Haushalt, bei der altersgerechten Anpassung der eigenen vier Wände, mit Fahrdiensten und beim Üben alter und Erlernen neuer Kompetenzen.“

Von Jahr zu Jahr ist die ehrenamtliche Organisation gewachsen

Seit rund zehn Jahren gibt es den Seniorenrat in Kernen. Und von Jahr zu Jahr ist die ehrenamtliche Organisation gewachsen. Ständig kamen neue Angebote wie die Info-Broschüre, das Seniorenmobil oder die Computerecken dazu. „Wegen unserer Vielfältigkeit haben wir den ersten Preis in der sogenannten offenen Kategorie gewonnen“, erklärt Otto Förstner. Und er unterstreicht noch einmal, wie stark die Konkurrenz war: „Unter allen Teilnehmern waren wir der kleinste Ort.“

Nach Berlin mitgereist waren auch noch weitere Mitglieder des Seniorenrats Kernen: der Projektverantwortliche Reinhard Urbanke, die Seniorenlotsin Monika Schützinger sowie der frühere Vorsitzende Jürgen Hepperle, der auch an der Diskussionsrunde mit den Preisträgern teilnahm. Bei einem sogenannten „Markt der Möglichkeiten“ konnten sich dann die Preisträger mit einem eigenen Stand präsentieren. „Wir haben unsere Flyer verbreitet und tolle Unterhaltungen geführt“, berichtet Reinhard Urbanke.

Die Vertreter des Seniorenrats Kernen waren auch von dem Fachkongress „Einsamkeit im Alter vorbeugen und aktive Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen“ begeistert. „Es wurden vielfältige Aktivitäten und Initiativen vorgestellt, die für Ältere geboten werden“, sagt Reinhard Urbanke. Und man habe zahlreiche Anregungen mit nach Hause genommen. So ist in Kernen ein neues Angebot für die früheren Gastarbeiter im Rentenalter geplant. Diese Idee findet auch Bürgermeister Stefan Altenberger gut: „Integration ist ein schwieriges Thema, das wir anpacken müssen.“