Das Geschäft mit Halbleitern hat seine eigenen Zyklen. Jetzt ist der Markt leer gefegt. Vor allem die Autohersteller spüren dies. Insofern sind die Engpässe bei Chips auch eine Lehrstunde für die deutsche Autoindustrie, meint Inge Nowak.

Stuttgart - Einige namhafte Unternehmen der Autoindustrie machen derzeit eine bittere Erfahrung. Denn die erfolgsverwöhnte Vorzeigebranche, die gerne mal die Daumenschrauben bei ihren Zulieferern anzieht, spürt diese nun selbst. Bevorzugte Behandlung durch die Halbleiter-Lieferanten? Fehlanzeige. Dabei gehört die Autoindustrie zu den größten Chipverbrauchern. Doch selbst diesen Nachfrageausfall konnten die Hersteller, die vor allem in den USA, in Südkorea und Taiwan sitzen, leicht verschmerzen. Die Nachfrage ist so groß, dass sie einfach auf andere Kunden umgestellt haben. Auch der Hilferuf gen Berlin dürfte an der Misere in coronabedingt schwierigen Zeiten kurzfristig kaum etwas ändern.