Mehrfach haben die Stuttgarter Querdenker in dieser Woche ihren Unmut über die Corona-Maßnahmen auf die Straße gebracht. Dieses Mal führte ein Autokorso von Ludwigsburg nach Stuttgart. Die Bilanz der Polizei.

Digital Desk: Jonas Schöll (jo)

Stuttgart - Erneut haben die Querdenker 711 mit einem Autokorso ihren Unmut über die Corona-Maßnahmen zum Ausdruck gebracht. Laut Polizei fuhr ein Protest-Tross von 134 Autos am Freitagabend vom Cannstatter Wasen in Stuttgart nach Ludwigsburg.

 

Sowohl die Stuttgarter als auch die Ludwigsburger Polizei hatten im Vorfeld vor Verkehrsbehinderungen gewarnt. Die Bilanz der Beamten fiel danach allerdings sehr ruhig aus. Weder habe es nennenswerte Verstöße gegen die Corona-Regeln noch größere Staus gegeben, sagte ein Sprecher der Stuttgarter Polizei. Demnach haben sich dieses Mal auch alle Teilnehmer an das Hupverbot gehalten.

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Keine Beanstandungen der Polizei

Die Gegner und Kritiker der Corona-Maßnahmen trafen sich gegen 17 Uhr auf dem Cannstatter Wasen, um gegen 17.30 Uhr zu ihrer Protestfahrt mit dem Titel „Fahrzeugkorso für einen gerechten und neutralen Corona-Diskurs und für die Abschaffung der unverhältnismäßigen Corona-Maßnahmen“ aufzubrechen.

Die Route führte dabei über Hofen, Mühlhausen und Aldingen zur B27, auf der der Tross nach Ludwigsburg gefahren ist. Im Bereich der B27/Frankfurter Straße auf Höhe der Einmündung der L1138 Richtung Seeschloss Monrepos sollte sich der Korso wieder auflösen. Nach zwei Sunden war die Protestfahrt laut Polizei zu Ende.

Bereits zum dritten Mal in dieser Woche, veranstalteten die Querdenker 711 einen Autokorso, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Erst am Donnerstag hatten die Querdenker unter dem Motto „Gegen willkürliche Auflagen bei Autokorsos – Für Frieden, Freiheit und Grundrechte“ einen Autokorso von Degerloch in die Stuttgarter City veranstaltet.

Vom Verfassungsschutz beobachtet

In den vergangenen Wochen hatten es in verschiedenen Städten im Land mehrfach Autokorsos der „Querdenken“-Bewegung gegeben. Deren Mitstreiter sprechen sich gegen die derzeitigen Corona-Maßnahmen aus. Die Bewegung wird mittlerweile vom Landesamt für Verfassungsschutz in Baden-Württemberg beobachtet. Mehrere maßgebliche Akteure der „Querdenken“-Bewegung ordnet das Landesamt dem Milieu der Reichsbürger und Selbstverwalter zu, die die Existenz der Bundesrepublik leugnen und demokratische und rechtsstaatliche Strukturen negieren.