Der Autozulieferer ZF hat das Coronajahr 2020 mit einem Verlust von mehr als 700 Millionen Euro abgeschlossen. Dennoch sieht der Vorstandschef das Unternehmen auf gutem Weg.

Stuttgart - Der Autozulieferer ZF ist im Coronajahr 2020 tief in die roten Zahlen gerutscht. Nach Steuern weist der Konzern einen Verlust von 741 Millionen Euro aus; im Jahr zuvor waren es noch plus 400 Millionen Euro. Grund dafür seien vor allem Rückstellungen für Restrukturierungen sowie erhebliche Vorleistungen für Zukunftsaufgaben, an denen ZF trotz der strikten Kostendisziplin festgehalten habe, teilt der Zulieferer mit.

 

Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) ist auch 2020 positiv gewesen; es sank allerdings auf eine Milliarde Euro (Vorjahr: 1,5 Milliarden Euro). Der Umsatz reduzierte sich um elf Prozent auf 32,6 Milliarden Euro. „Durch eine strikte Kontrolle unserer Kosten und Investitionsausgaben sowie Strukturanpassungen ist es uns gelungen, das operative Ergebnis im zweiten Halbjahr deutlich zu verbessern. Geholfen hat dabei die Erholung des Marktes“, kommentiert ZF-Finanzchef Konstantin Sauer die Zahlen.

„2020 war ein ambivalentes Jahr“

ZF-Chef Wolf-Henning Scheider sagt: „2020 war ein ambivalentes Jahr. Doch wir haben gemeinsam die Krise gemeistert, den Wandel des Unternehmens weiter vorangebracht und uns substanzielle neue Aufträge in den strategisch wichtigen Feldern der Zukunftstechnologien gesichert“. Er sieht das Unternehmen gut positioniert, „um unseren Kunden das gesamte Spektrum der E-Mobilität aus einer Hand für alle Mobilitätsanwendungen anzubieten“.

Für das laufende Jahr ist der Konzern zuversichtlich. Gründe dafür seien die langfristig orientierte strategische Neuausrichtung, der Ausbau zukunftsgerichteter Technologiefelder sowie die im vergangenen Jahr erhaltenen Aufträge. Wenn sich die Weltwirtschaft weiter erholt, rechnet ZF für das laufende Jahr mit einem Umsatz zwischen 37 und 39 Milliarden Euro. Die Ebit-Marge – also das Ergebnis vor Zinsen und Steuern im Vergleich zum Umsatz – soll zwischen 4,5 bis 5,5 Prozent liegen; im vergangenen Jahr war diese Kennziffer auf 3,2 Prozent gesunken.