Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen und der Start-up-Accelerator Plug and Play mit Sitz im Silicon Valley (USA). der jedes Jahr mehr als 100 neugegründete Unternehmen fördert, haben eine Kooperation vereinbart.

Wirtschaft: Imelda Flaig (imf)

Friedrichshafen - Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen intensiviert seine Kontakte zur Start-up-Szene und erhofft sich davon mehr Innovationen und kürzere Zeiten bis zur Marktreife. Mit dem Digital-Start-up- Accelerator Plug and Play – Accelerator bedeutet so viel wie Beschleuniger – hat ZF jetzt eine Zusammenarbeit vereinbart. Der Friedrichshafener Konzern kann als Gründungs-Anker-Partner (Founding Anchor Partner) sein Netzwerk von Kooperationspartnern um Start-up-Firmen erweitern, die in für ZF interessanten Technologiebereichen aktiv sind.

 

Jährlich werden mehr als 100 neugegründete Unternehmen gefördert

Plug and Play sitzt im kalifornischen Silicon Valley und ist einer der weltweit bekanntesten Start-up-Acclererator. Das Unternehmen, das seit 2006 aktiv ist, sichtet jährlich mehr als 8000 Start-ups aus verschiedenen Technologiefeldern und fördert jedes Jahr mehr als 100 neugegründete Unternehmen.

Mit der Kooperation rückt ZF näher an junge, innovationsstarke Unternehmen heran, die disruptive Trends aufgreifen und Chancen im Feld der vernetzten Mobilität ergreifen. Diese können ZF in wesentlichen Kompetenzfeldern der vernetzten Mobilität aber auch im Hinblick auf Innovationsgeschwindigkeit und -kultur wertvolle Impulse geben, heißt es bei dem Autozulieferer. In der weiteren Perspektive sei eine längerfristige Kooperation oder eine direkte finanzielle Beteiligung von ZF durch die im Herbst 2016 gegründete Zukunft Ventures GmbH möglich.

„Die Zusammenarbeit mit Plug and Play hilft uns, gerade in der hochdynamischen digitalen Welt den Überblick über die weltweite Gründerszene und die hier vorhandenen Ideen und aufkommenden Trends zu behalten“, sagt Mamatha Chamarthi, Chief Digital Officer (CDO) der ZF Friedrichshafen AG. „Dieses erweiterte Partnernetzwerk zu neugegründeten Start-ups ergänzt unsere bestehenden Kontakte.“

Konzern und Gründer profiteren von Kooperation

Von der Partnerschaft zwischen Technologiekonzern und Start-up-Szene profitieren sowohl ZF als auch die Unternehmensneugründungen. Denn die regelmäßigen Kontakte sollen unter anderem in projektbezogene Zusammenarbeit mit dem Konzern, seinen Divisionen und Geschäftsfeldern münden. Start-ups erhalten so Zugang zur Fachkompetenz und dem Industrie-Know-how von ZF. Dieser wertvolle Erfahrungsaustausch kann den weiteren Geschäftserfolg auf beiden Seiten beschleunigen.

„Weil wir die Digitalisierung ernst nehmen, werden wir auch unsere Entwicklungsprozesse so gestalten, dass wir Impulse aus der digitalen Gründerszene schneller aufgreifen können“, erklärt Mamatha Chamarthi. „Die Kooperation mit Plug and Play sowie der stärkere Kontakt zu Start-up-Unternehmen wird auch unsere Unternehmenskultur positiv beeinflussen.“ Beispiele für einen ersten Austausch sind Selection Days oder auch Hackathons.

Intensive Kontakte zur Automobilbranche

Aus der Förderung des Accelerator Plus and Play gingen beispielsweise Unternehmen wie Dropbox und Paypal hervor. Die Plug and Play Germany GmbH, mit der auch ZF sein Kooperationsabkommen unterzeichnet hat, ist bereits intensiv mit der Automobilbranche vernetzt. Das Programm „Startup Autobahn“ in Stuttgart ist neben anderen das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Plug and Play und Daimler, der Universität Stuttgart und dem Forschungscampus „Arena 2036“. Seit Anfang 2017 ist ZF neben Hewlett Packard Enterprise (HPE), BASF, Porsche und Murata ebenfalls Partner von „Startup Autobahn“.