Das Straßenbauamt sieht die Sicherheit für Motorradfahrer auf der B 27 gewährleistet. Ein Fahrlehrer, der seit 1971 Führerscheinanwärter auf dem Bike ausbildet, ist da anderer Meinung.

Filder - Die Beschaffenheit einer Fahrbahn ist für Motorradfahrer sehr wichtig. Wenn es rutschig wird, sind Stürze meist programmiert. Auch eine unebene Straße kann dem Biker zum Verhängnis werden.

 

Auf der B 27 gibt es im Bereich der Filder mehrere Stellen, die nicht ganz eben sind. Dort wurden Schlaglöcher ausgebessert. Der Asphalt steht an den Rändern ab, und es haben sich leichte Mulden gebildet. In Fahrtrichtung Stuttgart treten diese Flicken insbesondere nach den Einfahrten Plattenhardt und Stetten auf.

Die letztgenannten beiden großen Ausbesserungen befinden sich etwa 500 Meter vor dem Zeppelin-Tunnel. Auf der anderen Straßenseite, in Fahrtrichtung Tübingen, ist ein weiteres Schlagloch unmittelbar hinter dem Tunnel zu finden. Wer aus dem dunklen Loch herausfährt hat den Flicken schlagartig vor sich.

„Für Motorradfahrer nicht gefährlich“

Dem Leiter des zuständigen Straßenbauamts Kirchheim, Thorsten König, sind diese Stellen bekannt. „Wir haben die Löcher so geflickt, dass man fahren kann“, sagt er. König räumt zwar ein, dass die Ränder über die restliche Fahrbahn hinausragen. Sie seien jedoch nicht höher als bei einer weißen Fahrbahnmarkierung, die auf eine Straße aufgebracht wird. „Das ist nicht schön“, sagt König. Für Motorradfahrer seien die Löcher aber nicht gefährlich. „Im Übrigen weisen wir mit Schildern darauf hin“, sagt König.

Herbert Briem sieht das etwas anders. Der Mitinhaber der gleichnamigen Fahrschule hat kein gutes Gefühl, wenn er über die Flicken fährt. Er kann sich durchaus vorstellen, dass ein Motorradfahrer, der bei einem Spurwechsel über ein solches Schlagloch fährt, Schwierigkeiten beim Handling seiner Maschine bekommt. Für besonders gefährlich hält Briem den Flicken, der sich in Fahrtrichtung Tübingen direkt hinter dem Tunnel befindet. „Wenn man dort aus dem Dunkeln herausfährt und das Schlagloch erst spät sieht, birgt das Gefahren“, sagt der Mann, der seit über 50 Jahren Motorrad fährt und seit 1971 Führerscheinanwärter auf dem Bike ausbildet. Er hat die Erfahrung gemacht, dass Schlaglöcher, die geflickt wurden, immer wieder aufgebrochen sind. Auch an Stellen, wo großflächig saniert wurde senkte sich an bestimmten Stellen der Asphalt wieder ab. Dies sei beispielsweise in Fahrtrichtung Tübingen vor der Ausfahrt Bonlanden der Fall. „Offenbar ist dort der Untergrund nicht stabil genug“, vermutet der Fahrlehrer.

Schadhafte Stellen werden untersucht

Man werde jetzt alle schadhaften Stellen untersuchen, sagt der Leiter des Straßenbauamts. Erst dann könne entschieden werden, wann die Fahrbahn hergerichtet werde. Dies müsse nicht unbedingt in den Sommerferien passieren, weil nun weniger Autos auf der Bundesstraße unterwegs sind. „Wir haben dort immer Stau – egal, wann die Bauarbeiten stattfinden“, sagt König.

Wichtig sei, dass die Sache gründlich untersucht werde, sagt der Pressesprecher des ADAC Württemberg, Reimund Elbe, auf Anfrage unserer Zeitung. „Das Wesentliche ist, dass Gefahrenstellen schnell beseitigt werden“, sagt er und freut sich, dass Motorradfahrer solche Hinweise geben, denen dann nachgegangen wird.