Die Internationale Bachakademie konzertiert wieder. Aber die Probleme der Musikbranche drücken auch diese weltweit renommierte Stuttgarter Institution.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Es könnte nicht leicht schöner sein: Der Wolkenbruch am Samstagnachmittag ist vorüber, die Sonne scheint, die Stühle sind getrocknet, der Himmel trägt blassblau – und zwölf Choristen der Gaechinger Cantorey singen im Rosengarten des Stuttgarter Hospitalhofs „Ein kleiner hübscher Vogel“ aus Johannes Brahms‘ „Liebeslieder-Walzer“ op. 52 zu vierhändiger Klavierbegleitung (Sabine Layer und Manon Parmentier) und pointiert dirigiert von Hans-Christoph Rademann so beseelt, dass ein echter, kleiner, hübscher Vogel, Mauersegler wohl, fast zu viel kriegt vor Freude und munter mitmacht. Eine vokal exquisite Chorstunde also, später noch um „Sechs Lieder im Freien zu singen“ (Op. 48 und 59) von Felix Mendelssohn-Bartholdy ergänzt – mit einer Interpretation des Eichendorff-Gedichts „Abschied“, dass man wirklich denken konnte, man stünde mitten im Wald: „Schlag noch einmal die Bogen,/Um mich, du grünes Zelt.“