Hans-Christoph Rademann dirigiert im Stuttgarter Beethovensaal zur Eröffnung der Bachakademie-Saison Joseph Haydns „Schöpfung“.

Stuttgart - Joseph Haydn dürfte seinen Spaß gehabt haben, bei der Komposition seines Oratoriums „Die Schöpfung“ die Tierwelt musikalisch darzustellen. Mal tat er das lautmalerisch, wie beim Vogelgesang oder Löwengebrüll, mal symbolisch, wenn etwa tiefe Streicher das am Boden kriechende Gewürm darstellen. Grundsätzlich aber auf ganz ähnliche Weise wie die Komponisten des Barock, und wenn auch einige Arien, etwa des Erzengel Gabriel „Nun beut die Flur“ mit ihrem wiegenden Siciliano-Rhythmus, fast bachisch daherkommen, so weist anderes in die Zukunft: Die gleißende Klangentfaltung beim Scheiden von Tag und Nacht lässt schon fast an Richard Strauss’ „Also sprach Zarathustra“ denken.