Die Stadt Backnang wird nicht dem Bündnis Sicherer Häfen beitreten. Als Ersatz spendet sie Geld an ein Flüchtlingslager im griechischen Pikpa. Was mit dem Geld geschehen sollte und was die Stadträte von dem Projekt halten:

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Backnang - Die Stadt Backnang (Rems-Murr-Kreis) unterstützt das Flüchtlingslager Pikpa auf der griechischen Insel Lesbos mit 5500 Euro. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Mit dem Geld soll ein einfaches Bildungshaus erstellt werden, ein Dach über dem Kopf für die rund 80 Menschen, die in Pikpa leben. Der Bau sei notwendig, denn das Zelt, in dem bisher unterrichtet wurde, sei bei einem Sturm kaputt gegangen, so die Aussage des Ersten Bürgermeisters Siegfried Janocha.

 

Das Projekt in Griechenland hat lokalen Bezug

Die Verwaltung hatte dem Gemeinderat das Projekt vorgeschlagen – quasi als Ersatz dafür, dass die Stadt nicht dem Bündnis „Städte sicherer Häfen“ beitritt. Die Mitglieder des bundesweiten Bündnisses verlangen von der großen Politik, dass mehr getan werden muss für aus Seenot gerettete Menschen. Die Christliche Initiative Backnang (CIB) hatte einen solchen Antrag gestellt, dann wegen fehlender Aussichten auf Erfolg zurückgenommen. Der Beschluss, die 5500 Euro bereitzustellen, fiel mit großer Mehrheit, lediglich Karl Scheib (Bürgerforum) und Steffen Degler (AfD) stimmten dagegen.

Scheib erklärte: „Wir können nicht die Welt retten, wir haben hier riesige Probleme.“ Deglers AfD-Kollege Michael Malcher sagte: „Ich finde das Projekt ehrenwert.“ Heinz Franke (SPD) erklärte, „was wir tun, ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber es kann vor Ort eine große Hilfe sein“. Pipka wurde auch ausgewählt, weil eine Pädagogin aus Kleinbottwar dort ehrenamtlich mitarbeitet, es gibt also einen lokalen Bezug zum Projekt.