Zum dritten Mal innerhalb von drei Wochen haben Diebe das Umspannwerk in Bad Cannstatt geplündert. Insgesamt ist nun schon Kupfer im Wert von fast 10 000 Euro gestohlen worden.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Das Wort bizarr trifft es ganz gut“, sagt Hans-Jörg Groscurth, Sprecher der EnBW. Mehr als das Wort fällt ihm auch nicht mehr ein zu der Tatsache, dass Kupferdiebe ein Umspannwerk in Bad Cannstatt innerhalb weniger Wochen zum dritten Mal heimgesucht haben. Wieder haben sie jede Menge Bauteile der Anlage mitgehen lassen. Die Beute fiel beim dritten Coup zwar wesentlich geringer aus als bei den vorausgegangenen Einbrüchen, nicht minder ärgerlich ist es für den Energieversorger: „Insgesamt schätzen, wir, dass der Schaden etwas unter 10 000 Euro liegt“, sagt Groscurth. Besonders übel stößt es den Betreibern des Umspannwerks auf, dass sie in ganz Stuttgart mit rund 100 ähnlichen Anlagen und auch im Rest des Landes noch nie ähnliche Taten zu verschmerzen hatten, es nun aber ein und dasselbe Umspannwerk gleich drei Mal in kurzer Zeit getroffen hat.

 

Das Umspannwerk soll besser abgesichert werden

Die EnBW wolle die Sicherheitsvorkehrungen an dem Umspannwerk verbessern. „Wir haben auch schon etwas getan“, sagt Hans-Jürgen Groscurth. Weitere Verbesserungen seien geplant. Was das Unternehmen schon unternommen und was es noch geplant habe, um das Werk zu sichern, will der Sprecher nicht verraten. Die Diebe sollen das nicht aus der Zeitung erfahren.

Schon die erste Meldung vor drei Wochen war erstaunlich gewesen. Am Tag nach der Tat war es für die Polizei noch gar nicht möglich, in das Gebäude zu gehen und Spuren zu sichern – so gefährlich war es, sich rund um die Anlage im Umspannwerk zu bewegen. Die Täter hatten also unter Lebensgefahr gearbeitet. So stellte sich auch die Situation beim zweiten Einbruch Anfang Februar dar. Die EnBW hatte das Werk gerade frisch reparieren lassen, die risikobereiten Täter bauten die eben erst reingeschraubten Ersatzteile aus.

Die Polizei geht von mehreren Tätern aus

Ein wenig unterscheidet sich die nun entdeckte Tat, meldet die Polizei. Während die Täter bei den ersten beiden Einbrüchen Teile ausgebaut hatten, lagen die nun entwendeten Kupferstücke lose in der Halle. „Teilweise waren es Ersatzteile, ein paar waren auch gebraucht und aus der Anlage ausgebaut“, sagt Groscurth. Kupferschienen und Kupferwinkel zählten bei der dritten Tat, die zwischen Donnerstag und Montag begangen wurde, zur Beute.

Wie schon bei den zurückliegenden Taten hatten die Kupferdiebe ein Fenster eingeworfen, um in das Gebäude an der Waiblinger Straße einzusteigen. Die Polizei geht davon aus, dass mehrere Personen zusammengearbeitet haben müssen, um die Anlage zu plündern, schon allein aufgrund des Gewichts der Teile. Auch gehen die Ermittler wieder davon aus, dass die Täter ein größeres Fahrzeug zum Abtransport benutzen, und hoffen daher auf Zeugenaussagen. Spuren konnten nicht gesichert werden, so dass die Polizei noch nicht sagen kann, ob alle drei Mal die selben Täter zuschlugen, sagte der Polizeisprecher Thomas Ulmer.