Für 800 000 Euro wird der zweite Teil des Travertinparks zur Grünanlage umgestaltet.

Bad Cannstatt - Wo früher im großen Stil Kalkstein abgebaut wurde, entsteht nach und nach ein Naherholungsgebiet. Vergangene Woche hat der Bezirksbeirat Bad Cannstatt einstimmig grünes Licht für den zweiten Bauabschnitt des Travertinparks auf dem Hallschlag gegeben, am Dienstag hat der gemeinderätliche Ausschuss für Umwelt und Technik den Kosten von rund 800 000 Euro einstimmig zugestimmt.

 

„Der Travertinpark ist ein Kleinod der ganz besonderen Art“, sagt die Stadträtin Beate Bulle-Schmid (CDU). Auf dem 2,7 Hektar großen Gelände rund um den ehemaligen Steinbruch Haas treffen Natur und Industrie zusammen und ergänzen sich: So sollen Relikte der ehemaligen Nutzung wie etwa der Sägeschlammhang und die Bruchschotterinseln erhalten werden. Im ehemaligen Steinbruch soll sich ein von Regenwasser gespeister Teich entwickeln, der einerseits Biotop ist und andererseits natürliche Sicherungsmaßnahme, welche die Besucher des Parks vom Betreten der brüchigen ehemaligen Abbauflächen abhält. Wege, Sitzmöglichkeiten und Informationstafeln orientieren sich an den vorhandenen Gegebenheiten und Materialien. So wird etwa der Hauptdurchgangsweg eine helle Splittauflage erhalten, weil diese sich weniger aufheizt und so verhindern hilft, dass sich die Eidechsen auf die Wege legen, wo sie von Fußgängern und Fahrradfahrern verletzt werden könnten.

Die Stadträtin Marita Gröger (SPD) sprach in der Sitzung am Dienstag von einem „ökologischen Highlight“. Wie wichtig das Naherholungsgebiet auf dem Hallschlag sei, könne bereits seit 2010 erlebt werden: „Schon der erste Bauabschnitt ist eine Bereicherung.“ Damals waren unter anderem alte Maschinen des ehemaligen Steinbruchs Schauffele instand gesetzt und mit einem neuen Anstrich sowie Informationstafeln versehen worden. Seit dem vergangenen Jahr ist die besondere Grünfläche über eine neue Treppe von der Haldenstraße aus auch fußläufig zu erreichen.

Im Frühjahr dieses Jahres soll mit den Arbeiten für den 800 000 Euro teuren zweiten Bauabschnitt begonnen werden. Der Zeitplan für die Bauarbeiten muss auch mit dem Populationszyklus der Mauereidechsen abgestimmt werden, die im Travertinpark leben.