Im hessischen Bad Homburg ist ein Baukran auf einen Supermarkt gestürzt. Dabei sind ersten Ermittlungen zufolge eine Frau getötet und mehrere Menschen verletzt worden. Es herrscht akute Einsturzgefahr.

Im hessischen Bad Homburg ist ein Baukran auf einen Supermarkt gestürzt. Dabei sind ersten Ermittlungen zufolge eine Frau getötet und mehrere Menschen verletzt worden. Es herrscht akute Einsturzgefahr.

 

Bad Homburg - Ein Baukran ist auf einen belebten Supermarkt in Bad Homburg gestürzt - mindestens ein Mensch kam ums Leben. Es handele sich um eine 46-jährige Frau, die wahrscheinlich an der Kasse der Aldi-Filiale gestanden habe, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Fünf weitere Menschen wurden bei dem Unglück zur Mittagszeit verletzt, zwei von ihnen schwer. Sie kamen mit Rettungshubschraubern in ein Krankenhaus. Einer der Schwerverletzten war der Kranführer, der nach jüngsten Informationen aus der Kanzel in die Tiefe stürzte und vor dem Gebäude geborgen wurde. Die Identität der anderen Opfer war zunächst nicht bekannt.

Ob unter dem eingestürzten Dach der Aldi-Filiale und dem umgestürzten Kran noch mehr Tote und Verletzte lagen, war auch am Nachmittag noch unklar. Es sei aber unwahrscheinlich, sagte Polizeisprecher Siegfried Schlott. Die Feuerwehr war zunächst von mehreren Verschütteten ausgegangen. 30 bis 40 Kunden und etwa sieben Angestellte sollen sich nach ersten Ermittlungen zum Unglückszeitpunkt in dem Discounter aufgehalten haben.

Weshalb der Baukran vom Grundstück nebenan gegen 11.30 Uhr umstürzte und Teile des Dachs einriss, war zunächst völlig unklar. Der Auflieger des etwa 30 bis 50 Meter hohen Turmdrehkrans fiel auf den Kassenbereich des Marktes in einem Gewerbegebiet der hessischen Stadt. Akute Einsturzgefahr erschwerte die Bergungsarbeiten.

Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk sicherten den umgestürzten Kran etwa drei Stunden nach dem Unfall mit einem eigenen Kran. Sie stützen Teile des Gebäudes so ab, dass nichts mehr abrutschen konnte, wie Feuerwehrsprecher Stefan Sauer sagte. Anschließend suchten Rettungskräfte den Markt nach Verletzten ab.

Auch wurde ein Spezialfahrzeug angefordert, das den umgestürzten Kran anheben sollte. Dann könne geprüft werden, ob darunter noch Verschüttete liegen. „Der Einsatz kann noch bis zu zehn Stunden dauern“, sagte Sauer am Nachmittag. Damit wäre er erst am frühen Donnerstagmorgen beendet.

Außer 90 Kräften von Feuerwehr und Technischem Hilfsdienst waren noch 40 Rettungskräfte im Einsatz. Zehn andere betreuten die geschockten Zeugen und Mitarbeiter.

Kriminalpolizei und Bauaufsicht ermittelten vor Ort. Die Höhe des Sachschadens war zunächst unklar. Die Supermarkt-Kette Aldi Süd sprach Opfern und Angehörigen ihr Mitgefühl aus. Die Unternehmensgruppe sei „tief betroffen über den tragischen Unfall“, teilte ein Aldi-Sprecher mit. Der Kran-Verleiher BBL Cranes, die Baufirma und der Projektentwickler des Bürohauses, das auf dem Grundstück neben Aldi gebaut wird, wollten sich dagegen zunächst nicht äußern.