In Baden-Württemberg sind 2019 offiziell 321 Fälle von Gewalt gegen Zugbegleiter und andere Mitarbeiter der Bahn verzeichnet worden. Spitzenreiter ist der Südwesten mit diesen Zahlen längst nicht.

Stuttgart - Gewalt gegen Zugbegleiter und andere Mitarbeiter der Bahn ist keine Seltenheit - in Baden-Württemberg sind im vergangenen Jahr offiziell 321 solcher Fälle verzeichnet worden. Das geht aus der Antwort einer Anfrage der Fraktion Die Linke im Bundestag hervor, bei der auch Zahlen für Baden-Württemberg für 2019 aufgelistet wurden. Der Südwesten ist allerdings längst nicht Spitzenreiter - diesen Platz nimmt Nordrhein-Westfalen mit 562 Übergriffen ein, gefolgt von Berlin mit 335 Fällen.

 

Bundesweit wurden laut Bahn im vergangenen Jahr 2550 Angriffe auf DB-Mitarbeiter gezählt. Die gute Nachricht dabei: Es sind rund 60 Fälle weniger als noch im Vorjahr. Die DB bietet als Konsequenz daraus regelmäßige Trainings an, damit die Mitarbeiter auch in schwierigen Situationen reagieren und Konflikte in den Griff kriegen. Für 2018 konnte das Verkehrsunternehmen für Baden-Württemberg keine entsprechenden Zahlen vorlegen.

Wie auch im öffentlichen Nahverkehr besteht die Sorge, dass die nunmehr geltende Maskenpflicht zu zusätzlichen Konflikten führt. Und diese Überlegung scheint nicht unbegründet: In den Monaten Mai bis Juni zählte die Bahn bundesweit jeweils zwischen 89 und 117 Körperverletzungen an ihren Mitarbeitern. Bei 9 bis 13 Prozent dieser Fälle geht das Unternehmen von einem Corona-Bezug aus. Noch höher ist der Anteil bei Beleidigungen, Bedrohungen und Nötigungen: Mindestens jeder fünfte dieser Vorfälle hing in dieser Zeit mit Corona zusammen.