Dem baden-württembergischen Kultusministerium ist beim Deutsch-Abi gleich zwei Mal ein Fauxpas passiert. Die Hintergründe.

Fast sechs Stunden brüten die Abiturienten am Mittwoch über der Deutsch-Prüfung und passen höllisch auf, keine Fehler zu machen. Kurz danach berichtet das Kultusministerium in einer fünfseitigen Abhandlung, wie das Abi in dem so wichtigen Fach genau abgelaufen ist. Doch dann das: Das Ministerium muss seine Pressemitteilung am Nachmittag korrigieren. „Bei Aufgabe 2, Wahlaufgabe 2 muss die Überschrift lauten „Interpretation eines Gedichts“ statt „Vergleichende Interpretation zweier Gedichte““, teilt das Ressort mit und bittet um Entschuldigung für den Fehler.

 

Das war’s aber noch nicht: Gut eine Stunde später muss sich das Ressort erneut berichtigen. Aufgrund einer alten Vorlage habe man nicht überall erwähnt, dass auch an den Gemeinschaftsschulen Abi geschrieben wurde. Erneute Bitte um Entschuldigung. Ministerin Theresa Schopper (Grüne), die wegen Covid-19 zuhause ist, dürfte sich angesichts des doppelten Fauxpas ein wenig wie Gretchen in Goethes Faust fühlen: „Meine Ruh ist hin, mein Herz ist schwer, ich finde sie nimmer und nimmermehr.“ Und die Schülerinnen und Schüler, die sich in der Klausur mit Faust beschäftigt haben, können vielleicht - wie das Ministerium - auf etwas Milde hoffen.