In Baden-Württemberg gibt es immer mehr Waschbären – auch in den Städten, wie kürzlich in Stuttgart. Dafür hat der Naturschutzbund eine logische Erklärung.

Stuttgart - Die Zahl der Waschbären im Südwesten steigt. Wie der Naturschutzbund (Nabu) mitteilte, wurden im Jahr 2016 noch 721 Tiere in Baden-Württemberg erlegt, ein Jahr später bereits 1358. „Die deutlich zunehmenden Jagdstrecken weisen deutlich auf eine zunehmende Ausbreitung hin“, bestätigte die vom Land betriebene Wildforschungsstelle Aulendorf (Kreis Ravensburg). Vor allem im Nordosten Baden-Württembergs steige die Zahl der Waschbärenmeldungen, auch in den Städten.

 

Am Freitagmorgen hatte beispielweise ein Waschbär in Stuttgart-Nord die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr auf den Plan gerufen – offenbar hatte er seine Kletterkünste überschätzt.

Die ursprünglich aus Nordamerika stammenden Kleinbären fühlen sich dem Nabu zufolge deshalb in den Städten so wohl, weil sie dort nicht bejagt würden. Zudem gebe es reichlich Nahrung und Quartiermöglichkeiten in Kellern, auf Dachböden, aber auch in Lagerhallen und Garagen.

„Waschbären sind nicht aggressiv, sie können aber aufdringlich und frech sein“, sagte Claudia Wild, Pressesprecherin des Nabu. Zum Schutz vor Waschbären sei wichtig, dass Bewohner ihre Haustiere nicht draußen füttern, Speisereste nicht kompostieren und Abfallbehälter sichern. Denn nach diesen Nahrungsquellen suche der Allesfresser.