In der Pogromnacht vor 78 Jahren wurden Synagogen, Geschäfte und Häuser jüdischer Bürger zerstört. Die Juden im Südwesten wollen am Mittwoch an die Gräueltaten der Nazis erinnern.

Stuttgart - Die Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW) gedenkt am Mittwoch der Zerstörung von Synagogen, Geschäften und Häusern jüdischer Bürger in der Pogromnacht vor 78 Jahren. Am 9. November 1938 demütigten und misshandelten Nazis auch im Südwesten Deutschlands Menschen jüdischen Glaubens. Nach weiteren Angaben der IRGW wurden damals auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württembergs 13 Menschen ermordet.

 

An der gemeinsam von IRGW und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit organisierte Gedenkveranstaltung in der Stuttgarter Synagoge nehmen unter anderem Innenminister Thomas Strobl (CDU), der Stuttgarter Bürgermeister Martin Schairer sowie der Landesrabbiner Netanel Wurmser teil. Die Badener Gemeinden gedenken der Verbrechen dezentral.

Nach Angaben der IRGW leben zwischen Main und Bodensee rund 8000 Juden. Während sie in Württemberg in einer Einheitsgemeinde mit acht Zweigstellen organisiert sind, gibt es in Baden zehn eigenständige Gemeinden.