Etwa doppelt so viele Flächen wie bislang angenommen kommen in Baden-Württemberg für Windenergie infrage. Ein Windatlas soll nun Auskunft darüber geben, wo sich Windkraftanlagen grundsätzlich rechnen.

Stuttgart - In Baden-Württemberg kommen theoretisch mehr Flächen für den Bau von Windkraftanlagen infrage als bislang angenommen. Dafür geeignet seien etwa 6,2 Prozent der Landesfläche - das sei etwa doppelt so viel wie bislang berechnet worden war, sagte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) am Mittwoch in Stuttgart.

 

Die alten Angaben kommen aus dem Jahr 2011. Laut Untersteller hat sich die Technologie für die Windkraft seitdem weiterentwickelt. Zudem gebe es heute bessere Methoden, um die Windverhältnisse an einem Standort zu ermitteln. Baden-Württemberg legt außerdem einen neuen Orientierungswert für die Bewertung von Standorten an.

Der Ausbau stockte 2018

Der Windatlas gibt den Planungs- und Genehmigungsbehörden Auskunft darüber, wo sich Windkraftanlagen grundsätzlich rechnen. Nicht berücksichtigt sind darin mögliche artenschutzrechtliche Belange oder andere Gegebenheiten, die dem Bau von Anlagen entgegenstehen könnten.

Ende 2018 lieferten 720 Windkraftanlagen in Baden-Württemberg erneuerbaren Strom - das sind doppelt so viele wie Ende 2011. Die Windkraft hat bislang einen Anteil von 3,7 Prozent an der hiesigen Bruttostromerzeugung. Allerdings stockte der Ausbau 2018.