Die Landesregierung hat ein neues Frühwarnsystem beschlossen: Bei 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner gilt künftig „Alarmstufe gelb“. Ministerpräsident Kretschmann reagiert verärgert auf die Verbreitung eines Arbeitspapiers, das neue Lockerungen vorsieht.

Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Stuttgart - In der Bekämpfung des Coronavirus hat Baden-Württembergs Landesregierung die von Bund und Ländern beschlossene „Notbremse“ von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen erweitert. „Wir warten nicht erst, bis die Alarmstufe Rot 50 erreicht ist und reagieren erst dann“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) vor Journalisten. Vielmehr habe das Kabinett ein landesweites Frühwarnsystem beschlossen – mit einem Schwellenwert von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. „Das ist dann Alarmstufe gelb“. Sobald die „Vorwarnstufe“, wie es im Behördendeutsch heißt, erreicht ist, würden gezielte Maßnahmen eingeleitet, um die „Eingriffsstufe“ zu vermeiden.