Der Städtetag in Baden-Württemberg appelliert an die Kommunen, gegen die Vermüllung der Innenstädte vorzugehen. Vor allem weggeworfene Essensreste sind da problematisch, da sie Ratten anlocken.

Stuttgart - Der baden-württembergische Städtetag wirbt bei Kommunen dafür, entschiedener gegen das achtlose Wegwerfen von Essensresten vorzugehen. Gerade im Sommer sorgten weggeworfene Nahrungsmittel oder entsprechende Verpackungen dafür, dass sich Ratten aus ihren Verstecken trauten und sich ihre Nahrung auf Straßen und belebten Plätzen suchten. „Daher ist zu überlegen, ob neben Überwachungen eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit - wie in der Schweiz - gestartet wird“, sagte der Dezernent für Baurecht und Wohnungswesen des Städtetags, Gerhard Mauch. „Es geht darum, die Vermüllung zu stoppen, schon auch aus hygienischen Gründen“, fügte er hinzu.

 

Vor allem in den Sommermonaten entsteht in manchen Städten laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur der Eindruck, dass sich zahlreiche Ratten über nicht entsorgte Essensreste hermachen.

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Tübingen und Karlsruhe melden ganzjährig Probleme mit Ratten

Mannheim sieht den Abfall sogar als Hauptursache für die Ausbreitung von Ratten. Um zu vermeiden, dass sich die unbeliebten Nager weiter ausdehnen, sollten Menschen ihre Essensreste, etwa nach dem Grillen, nicht achtlos liegen lassen, wie ein Sprecher mitteilte. Mit zahlreichen Müllbehältern im Stadtgebiet, versuche man dem entgegenzuwirken. Auch im Rathaus von Ravensburg sieht man in den Essensresten eine wichtige Nahrungsgrundlage für die Ratten. Vor allem sollte man keine Lebensmittel über die Toilette entsorgen, hieß es.

Tübingen und Karlsruhe melden ganzjährig Probleme mit Ratten. „Natürlich kann auch die mangelnde Entsorgung von Essensresten eine Rolle spielen“, teilte eine Sprecherin der Stadt Tübingen mit.

Öffentliche Plätze sind der Problem-Schwerpunkt

Ein Sprecher der Landeshauptstadt Stuttgart gab Auskunft, dass Ratten durch zahlreiche Außengastronomien und weggeworfene Lebensmittel viel zu fressen finden, „jedoch kann man bei weitem nicht von einer Rattenplage in Stuttgart sprechen“, fügte er hinzu.

Auch im Freiburger Rathaus hat man erkannt, dass weggeworfene Nahrungsmittel oder Essensreste vor allem den Ratten zugute kommen. Schwerpunkte sind etwa öffentliche Plätze wie der Stadtgarten. „Dies liegt vor allem daran, dass relativ viel Müll und Verpackungen mit Essensresten liegen bleiben, die die Ratten anziehen“, sagte ein Sprecher der Stadt. Allerdings habe man das Problem entschärft, da in diesen Anlagen seit einigen Jahren auch am Wochenende gereinigt werde.