Das Laptop-Programm ist ambitioniert und bringt nach den Ferien Fortschritte in die Klassenzimmer. Aber es reicht nicht aus. Eile ist geboten, meint unsere Bildungsexpertin Bärbel Krauß

Politik/Baden-Württemberg : Bärbel Krauß (luß)

Stuttgart - Eigentlich geht es bei der Digitalisierung der Schulen nicht darum, möglichst einfach und überall Fernunterricht abhalten zu können. Das eigentliche Ziel digitaler Bildung ist, heutigen Schülern Fertigkeiten bei der Nutzung von Computern und Souveränität im Umgang mit all jenen positiven und negativen Dingen zu vermitteln, die das Internet, Algorithmen und Künstliche Intelligenz heute allgemein und fast schon unausweichlich für nahezu jeden zugänglich macht. Es wird nicht mehr lange dauern, bis Lebensbewältigung ohne die Nutzung von Rechnern nicht mehr möglich sein wird. Schule hat – das war immer so und muss so bleiben – die individuellen Begabungen der Kinder und Jugendlichen zu fördern; und sie hat jede Generation stets neu auf das Leben mit seinen sich wandelnden Herausforderungen vorzubereiten – auch das ist Kontinuität. Hinzu kommt, dass Computer gute Lehr- und Lerninstrumente sind, die es viel einfacher machen, individuelle Aufgabenstellungen – nach Leistung oder Interesse und Neigung gestaffelt – in den Unterricht zu integrieren. Angesichts zunehmend heterogener Lerngruppen und wachsender, inklusiver Bildungsanforderungen in einer sich ausdifferenzierenden Gesellschaft ist das ein Pfund, mit dem Schule wuchern können sollte.