Langer Winter, nass-kaltes Frühjahr und Unwetter im zu trockenen Sommer: Wetterkapriolen haben den Bauern im Südwesten bei der Ernte zu schaffen gemacht.

Fellbach - Langer Winter, nass-kaltes Frühjahr und Unwetter im zu trockenen Sommer: Wetterkapriolen haben den Bauern im Südwesten bei der Ernte zu schaffen gemacht. „Vor allem in den Landkreisen Tübingen und Reutlingen, aber auch Göppingen, dem Alb-Donau-Kreis oder dem Zollernalbkreis führte Hagel zu massiven Schäden“, erklärte Alois Fahrmeier vom Landesbauernverband am Montag in Fellbach (Rems-Murr-Kreis). Vor allem Mais und Raps, aber auch Getreide seien betroffen. Im Juli hatte es teils schwere Unwetter mit Hagelschauern gegeben. Eine Schadenssumme nannte der Verband nicht.

 

Die Vereinigte Hagelversicherung beziffert ihre Kosten für die Hagelschäden des Sommers auf bisher rund 22 Millionen Euro. Allein wegen des schlimmsten Unwettertags Ende Juli kommen demnach Zahlungen in Höhe von 13 Millionen auf den Branchenprimus zu. Damals wurden 2200 verhagelte landwirtschaftliche Betriebe gemeldet.

Den Kartoffeln hat große Trockenheit zu schaffen gemacht

Den Kartoffeln habe indes große Trockenheit zu schaffen gemacht, wie der Verband mitteilte. Nicht nur die Erträge seien gering, auch die Knollen fielen dieses Jahr vergleichsweise klein aus. Verbraucher müssen demnach künftig mit höheren Preisen rechnen.

Schon im Vorjahr hatten die Landwirte im Südwesten unter dem Wetter zu leiden: Damals hatten sie wegen eines harten Winters heftige Einbußen. Im Vergleich dazu fiel die jüngste Ernte den Angaben zufolge immerhin zufriedenstellend aus. Rückläufig waren die Ernteergebnisse indes etwa bei der Wintergerste.

Im nördlichen Landesteil lägen die Erträge über dem schlechten Erntejahr 2012, im Süden seien die Ergebnisse aus dem Vorjahr aber meist nicht erreicht worden. In Baden-Württemberg gibt es nach Verbandsangaben rund eine halbe Million Hektar Getreidefläche.