Die Infektionen mit dem Krankenhauskeim MRSA sind in Baden-Württemberg zurückgegangen. Das teilt das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin mit.

Stuttgart - In Baden-Württemberg sind die Infektionen mit dem Krankenhauskeim MRSA zurückgegangen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 67 durch den Erreger verursachte Infektionen gemeldet. 2017 waren es noch 95 Fälle. Laut RKI handelt es sich jedoch um vorläufige Zahlen, Nachmeldungen seien möglich. Gefährlich sind die Erreger, weil viele Antibiotika nicht gegen das Bakterium wirken. Für Menschen mit intaktem Immunsystem sind sie in der Regel harmlos.

 

Im Südwesten ist das Aufkommen der multiresistenten Erreger damit am geringsten: Pro 100 000 Einwohner wurden 2018 im Schnitt 0,61 Infektionen gemeldet. Die meisten Ansteckungen mit dem Keim gab es im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern mit 4,97 Fällen pro 100 000 Einwohner.

Die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) freute sich über den Rückgang. „Weniger Infektionen durch gefährliche Keime im Land - das ist eine richtig gute Nachricht“, sagte der Vorstandsvorsitzende der BWKG, Detlef Piepenburg, am Donnerstag. Die Verbesserung hänge eindeutig mit dem Qualitätssicherungsverfahren zu MRSA zusammen, das im Südwesten bereits 2010 eingeführt worden sei.

Rückgang auch im Rest Deutschlands

Seitdem habe sich die Testrate zu dem Keim deutlich verbessert. Rund ein Drittel der Krankenhauspatienten wurde im ersten Halbjahr 2018 direkt bei Behandlungsbeginn auf MRSA getestet, hieß es von der BWKG. Im zweiten Halbjahr 2010 seien es lediglich 6,5 Prozent der Fälle gewesen.

Auch im Rest Deutschlands gingen die Infektionen mit MRSA zurück. Pro 100 000 Einwohner gab es im bundesweiten Schnitt im vergangenen Jahr 2,75 Meldungen. 2017 waren es 3,39 und 2012 noch 5,57 Fälle. Laut RKI liegt das unter anderem an besserer Hygiene und an einer Meldepflicht. Sie gilt allerdings nur für MRSA-Infektionen, bei denen die Erkrankung besonders schwer verläuft.