Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk von der CDU eignet sich eine Kernforderung aus dem grünen Wahlprogramm an – und fordert eine generelle inhaltliche Erneuerung.

Stuttgart - Zugeständnisse an die Grünen beim Klimaschutz: Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) plädiert für eine Solarpflicht auf allen Dächern von Neubauten - und macht sich damit eine Kernforderung aus dem grünen Wahlprogramm zu eigen. „Ich bin dafür, dass wir die Pflicht einführen zu Photovoltaikanlagen auf allen Neubauten. Das ist ein Thema, bei dem sich die CDU angesichts des Klimawandels verändern muss“, sagte Hauk der „Heilbronner Stimme“ und dem „Mannheimer Morgen“ (Freitag).

 

Im vergangenen Jahr hatte sich die grün-schwarze Koalition auf eine Solarpflicht für gewerblich genutzte Gebäude geeinigt, also etwa Einkaufsmärkte, Bürogebäude und Schulen. Bei den Wohngebäuden hatte allerdings die CDU blockiert. In der neuen Legislaturperiode wollen die Grünen die Solarpflicht für Häuslebauer aber durchsetzen. Und weil die CDU unbedingt mitregieren will, gibt es nun Bewegung bei dem Thema. Die Grünen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann sondieren derzeit, ob sie eine Neuauflage von Grün-Schwarz wollen oder eine Ampelkoalition mit SPD und FDP.

Die CDU müsse sich inhaltlich generell neu aufstellen

Laut Hauk müsse sich die CDU inhaltlich generell neu aufstellen: „Wir brauchen in der CDU dringend auch eine Erneuerung in den Köpfen. Teilweise sind wir in Themen wie der Umwelt- und der Gesellschaftspolitik noch in altem Gedankengut verhaftet.“

Hauk machte sich dafür stark, dass Thomas Strobl längerfristig CDU-Landeschef bleibt, selbst wenn die CDU künftig in der Opposition sitzt. „Thomas Strobl ist der richtige Mann am richtigen Platz. Er muss aus meiner Sicht auch Landeschef bleiben, wenn es zu einer Ampelkoalition kommt und wir in der Opposition sind“, sagte Hauk. Strobl sei am schlechten Abschneiden der CDU bei der Wahl nicht schuld. „Für den Wahlkampf und das Ergebnis waren und sind die Spitzenkandidaten verantwortlich und nicht der Landeschef.“ Zuvor hatte die konservative Werte-Union Strobls Rücktritt gefordert.