Die Stadt Stuttgart hat den Vorplatz einer Bäckerei in Stuttgart-Degerloch mit Pollern blockiert – aus Sicherheitsgründen. Daraufhin hagelte es laute Kritik, weil sich der Bäcker in seiner Existenz bedroht fühlte. Nun wird nachjustiert.

Degerloch - Für die Bäckerei Blankenhorn und ihre Kunden ist es eine gute Nachricht: Die Verwaltung will an der Löwenstraße zwei Kurzzeitparkplätze einrichten. Die geplanten Stellplätze befinden sich direkt an der Ecke zur Albstraße und sind nur ein paar Schritte vom Eingang der Bäckerei entfernt. Derzeit sind es reguläre Stellplätze, auf denen Autos oft mehrere Stunden oder gar Tage stehen. Künftig sollen sie dort höchstens 30 Minuten parken dürfen, von montags bis freitags zwischen 6 und 18 Uhr, samstags zwischen 6 und 13 Uhr.

 

Die Hoffnung mancher Kunden erfüllt sich nun

In den Abendstunden darf dann wieder dauerhaft geparkt werden. Wann die Stadt die Parkplätze genau einrichten will, ist nicht bekannt. Für die Kunden und die Inhaber der Bäckerei geht somit eine Hoffnung in Erfüllung. Sowohl Andreas Blankenhorn als auch einige Kunden hatten in der Vergangenheit solche Parkplätze gefordert, um die große Parkplatz-Not in der Umgebung zumindest einzudämmen. Bis vor Monaten hatten Kunden ihre Autos noch auf dem Bürgersteig direkt vor der Bäckerei abgestellt.

Doch nach den Osterferien hatte die Stadt den Bürgersteig mit zahlreichen Pollern versehen und so dem illegalen Treiben ein Ende bereitet, gleichzeitig aber auch Inhaber und Kunden durch die unangekündigte Maßnahme vor den Kopf gestoßen. Die Entscheidung, nun Kurzzeit-Parkplätze einzurichten, ist das Ergebnis einer Ortsbegehung von Vertretern der betroffenen Ämter im Juli.

Dem illegalen Parken ein Ende bereiten

Auch die Bezirksvorsteherin Brigitte Kunath-Scheffold hat an der Begehung teilgenommen. Die Maßnahme sei als Entgegenkommen gegenüber der Bäckerei zu verstehen, sagte sie in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats. An der Situation direkt vor dem Laden werde sich indes nichts ändern. Die Poller dienten der Schulwegsicherung sowie dem Zweck, das illegale Parken auf dem Schulweg zu verhindern. Im Bezirksbeirat kam der Vorstoß der Stadt gut an. Der Vorschlag sei sinnvoll, sagten einige. Andere sahen in der Tatsache, dass die Verwaltung tätig wird, eine Bestätigung ihrer eigenen Arbeit. Denn nach der Aufstellung der Poller hatte der Bezirksbeirat die Stadt aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, die die Situation vor Ort entspannen. Dieser Forderung ist sie nun nachgekommen.

Wie es an der Kreuzung langfristig weitergeht, steht indes auf einem anderen Blatt. Die Stadt will sie grundsätzlich umgestalten, Pläne soll es bereits seit einigen Jahren geben. Neben dem Mangel an Parkplätzen sind den Anwohnern vor allem Temposünder ein Dorn im Auge.