In einigen Gegenden Europas erobern Bären Teile von ihrem ehemaligen Verbreitungsgebiet zurück. Auch in Deutschland gibt es Gebiete, die potenziell Lebensraum für die Tiere sein könnten, glauben Wissenschaftler.

Radolfzell/Halle - Mal hinterlassen sie Tatzenabdrücke, mal charakteristische Kothaufen voller Kirschkerne oder Bucheckerschalen. Und manchmal blinzeln sie höchstpersönlich in die Linse einer Kamera: In der Schweiz lassen sich in letzter Zeit immer wieder einzelne Braunbären blicken. Wie in vielen anderen Regionen Europas waren die großen Raubtiere zwar auch dort zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts ausgerottet worden. Doch mit einem 1999 gestarteten Wiederansiedlungsprojekt im italienischen Trentino brachen für die Bären in den Alpen wieder bessere Zeiten an. Inzwischen kommt von dort fast jedes Jahr der eine oder andere Besucher im braunen Pelz über die Schweizer Grenze. Noch ist zwar keiner von ihnen dauerhaft geblieben, aber Experten halten es durchaus für möglich, dass die Art in die Schweiz zurückkehren kann.