Ein Selbstmordattentäter hat sich in Bagdad in einem Auto in die Luft gesprengt. Der Täter riss mehrere Menschen in den Tod. Die Angaben schwanken zwischen mindestens zwölf und 31 Toten.

Bagdad - Bei einem Selbstmordanschlag in Bagdad sind am Montag mehrere Menschen getötet worden, die die Angaben liegen zwischen mindestens zwölf und 31 Toten. Nach Polizeiangaben wurden mindestens 61 weitere Menschen verletzt, die Nachrichtenagentur dpa meldet mindestens 20 Verletzte. Der Angreifer sprengte sich in dem vor allem von Schiiten bewohnten Viertel Sadr-City im Osten Bagdads mit einem Fahrzeug in die Luft, wie Augenzeugen am Montag berichteten. Bilder vom Tatort zeigten unter anderem einen ausgebrannten Bus.

 

Das dicht besiedelte Viertel im Nordosten der irakischen Hauptstadt ist immer wieder Ziel von Anschlägen. Auf Bildern im Internet waren eine schwarze Rauchwolke und mehrere Schwerverletzte zu sehen. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.

Der Anschlag ereignete kurz nach dem Eintreffen des französischen Präsidenten François Hollande in Bagdad. Zunächst erklärte niemand, den Anschlag verübt zu haben. Die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat hatte in der Vergangenheit die Verantwortung für unzählige Attentate im Irak übernommen. Diese richten sich vor allem gegen die Mehrheit der Schiiten im Land.

Zwei Anschläge des IS am Wochenende im Irak

Am Wochenende hatte die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Irak zwei Anschläge mit mehr als 30 Toten verübt: Auf einem belebten Markt im Zentrum von Bagdad rissen zwei Selbstmordattentäter am Samstag mindestens 27 Menschen mit in den Tod.

Am Sonntag kamen durch ein Attentat auf einen Kontrollposten bei Kadissijah, 70 Kilometer südlich der heiligen schiitischen Stadt Nadschaf, sieben Tote hinzu. Die sunnitische IS-Miliz wird seit Wochen von Regierungstruppen in ihrer letzten verbliebenen irakischen Hochburg Mossul in die Enge getrieben. Dies hindert die Dschihadistengruppe jedoch nicht daran, in Bagdad und anderen Städten immer wieder Anschläge auf Zivilisten zu verüben. Opfer sind häufig schiitische Muslime, sie sind den sunnitischen IS-Kämpfern verhasst.