Bahnpendler sollen für Verspätungen und Zugausfälle auf Regionalstrecken Geld zurückbekommen. Trotz dieser guten Nachricht muss sich Verkehrsminister Winfried Hermann im Landtag heftiger Kritik erwehren.

Stuttgart - Mit Genugtuung hat Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) auf die Einigung mit den Bahnverkehrsbetrieben im Land reagiert, wonach „Stammkunden“ im Regionalzugverkehr eine einmalige Entschädigung für die häufigen Verspätungen und Zugausfälle erhalten sollen. Laut Hermann bekommen Pendler mit Dauerkarten, die von Juni 2019 bis Januar 2020 unterwegs waren, auf Antrag eine einmalige Entschädigung in der Höhe einer Monatskarte beziehungsweise einer Abo-Rate. Auf welchen Strecken die Bahnkunden davon profitieren, ist noch nicht entschieden. Das Ministerium arbeitet an einer Auswahl der Strecken. Als „objektive Kriterien“ sollen erhebliche Verspätungen und Zugausfälle zugrunde gelegt werden. Fahrgäste im Bereich der S-Bahn rund um Stuttgart werden aber nicht die Nutznießer sein, da sie – so heißt es – Alternativen zur Auswahl gehabt hätten. „Wir streben eine unbürokratische Lösung bei der Entschädigung an“, sagte Hermann am Donnerstag während einer hitzigen Debatte über die Bahnpolitik im Landtag. Auch, so der Minister, werde an einem neuen Verfahren gearbeitet, dass Entschädigungen auf eine feste Basis stellt und eine Beteiligung des Landes daran möglich macht. „Wir arbeiten an einer Bonus-Malus-Regelung für Pünktlichkeit. Sehr gute Leistungen der Verkehrsunternehmen werden dann vom Land finanziell belohnt, bei besonders schlechter Leistung wären Strafzahlungen zu entrichten, die in Entschädigungszahlungen an Fahrgäste fließen.“