Der Deutschen Bahn ist der Neubau des Ulmer Hauptbahnhofs zu teuer und streicht das bereits zugesagt Projekt. Die Stadt will die Absage der Bahn aber nicht so einfach hinnehmen.

Ulm - Enttäuschung für Ulm: Weil der Deutschen Bahn der vor Jahren versprochene Neubau des Hauptbahnhofs der Donaustadt nun zu teuer ist, hat sie ihn abgesagt. Oberbürgermeister Gunter Czisch kündigte daraufhin am Montag an, weiter für das Projekt zu kämpfen. „Wir wollen für den Citybahnhof als überaus wichtigen Verkehrsknoten das Optimum erreichen“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Ohne Frage ist das der Neubau des Bahnhofsgebäudes.“

 

Bis zur Absage an den Neubau, die von der Bahn am vergangenen Samstag bekannt gegeben wurde, habe sich das Unternehmen an Zusagen gehalten, erklärte Czisch. „Wir bleiben also im Gespräch.“ Dafür sei „langer Atem“ erforderlich.

S21 nicht von der Absage betroffen

Eine Sprecherin der Bahn in Stuttgart erklärte, es sei trotz intensiver Bemühungen „keine wirtschaftlich tragfähige Lösung zur Umsetzung des Citybahnhofs gefunden“ worden. Die derzeitige Erweiterung und Modernisierung der Gleisanlagen in Ulm im Rahmen des Streckenneubaus zwischen Stuttgart und Ulm ist von der Absage nicht betroffen.

Am dem unattraktiven alten Bahnhofsgebäude will der Konzern nun lediglich „schrittweise Verbesserungen“ vornehmen. Für Sanierungen sei ein zweistelliger Millionenbetrag vorgesehen. Für einen völligen Neubau wären älteren Schätzungen zufolge mehr als 100 Millionen Euro erforderlich, berichtete der SWR. Die Absage des Bahnkonzerns ist für Ulm auch deshalb schmerzhaft, weil derzeit gegenüber dem alten Bahnhof mit den „Sedelhöfen“ ein neues Geschäfts- und Wohnviertel entsteht, das mit einem modernen Bahnhofsgebäude verbunden werden und harmonieren sollte.