Ein Mann stürzt in der Nacht am Bahnhof auf die Gleise und wird von einer S-Bahn überrollt. Er erleidet schwere Verletzungen, schwebt aber nicht in Lebensgefahr.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Eine gehörige Portion Glück im Unglück ist bei einem Sturz in die Gleise am Bahnhof von Bad Cannstatt dabei gewesen. Der Mann lag dort in der Nacht zum Freitag wohl längere Zeit, bevor ein Zug kam. Er wurde überrollt und schwer verletzt, aber es bestehe keine Lebensgefahr, sagt eine Sprecherin der Bundespolizei. Er lag offenbar so, dass nur seine Hände unter den Zug gerieten. Am Freitagmorgen wurde er operiert.

 

Der Verunglückte soll alkoholisiert gewesen sein

Es war niemand dabei, als der 38-Jährige gegen 3.30 Uhr vom Bahnsteig auf das Gleis stürzte. Den Zeitpunkt des Sturzes konnte die Bundespolizei aufgrund von Aufnahmen aus der Überwachungskamera rekonstruieren. Er lag dann mehr als eine halbe Stunde lang dort, bis eine S-Bahn in den Bahnhof einfuhr und über seine Hände rollte. Ob der Mann sich zur Seite hatte bewegen und so vor noch schwerwiegenderen Verletzungen schützen konnte oder ob er so liegengeblieben war, wie er ins Gleis gestürzt war, stehe noch nicht fest. Er sei stark alkoholisiert gewesen.

Im Krankenhaus wird der Mann gleich operiert

Der Triebwagenführer der Bahn hat Alarm geschlagen. Er hatte zwar den Mann nicht gesehen, aber etwas gemerkt. Die nächste Bahn fuhr deswegen in Schrittgeschwindigkeit ein, und deren Führer sah den Mann – er verständigte Polizei und Rettungsdienst. Ein Notarzt übernahm am Bahnhof die Erstversorgung, dann wurde der Mann in ein Krankenhaus gebracht und umgehend an den Händen operiert. Das Verletzungsmuster und die Tatsache, dass der Mann im Gleis nicht gesehen wurde, deuten darauf hin, dass der gestürzte 38-Jährige am Rand lag.

Wegen des Unfalls kam es am Freitagmorgen zu Ausfällen und Verspätungen, denn der S-Bahn-Verkehr von und nach Bad Cannstatt war in der Zeit von 4.15 Uhr bis gegen 5.45 Uhr eingestellt. Das hatte auch nach der Sperrung noch Auswirkungen auf den Berufsverkehr.

Die Bundespolizei ermittelt nun wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Das müsse grundsätzlich geschehen, wenn es zu solchen Zwischenfällen komme, so die Polizeisprecherin. Man wolle im Zuge der Ermittlungen die genauen Umstände, wie es zu dem Sturz kam, beleuchten. Von einer Beteiligung weiterer Personen und damit auch von einem Fremdverschulden gehe man aktuell nicht aus.