Das Verkehrsministerium hat auf einen Brief von Florian Toncar zum Gäubahn-Halt geantwortet.

Kreis Böblingen - Im März hatte der Böblinger FDP-Bundestagsabgeordnete Florian Toncar einen Brief an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer geschrieben, in dem Toncar sich für den Erhalt des Fernverkehrshaltes Böblingen stark machte. Mit der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Enak Ferleman ist er laut einer Pressemitteilung nicht zufrieden. Toncar fordert das Bundesverkehrsministerium wie auch die Deutsche Bahn auf, den Halt weiterhin einzuplanen.

 

Hintergrund des Briefes war ein Wirtschaftlichkeitsgutachten zum Ausbau der Gäubahnstrecke, das vorsieht, den Halt entfallen zu lassen. Ferlemann betone in seiner Antwort, dass Böblingen auch ohne Anbindung an den Fernverkehr „nachfragegerecht in Richtung Stuttgart und Horb“ angebunden sei. Diese Argumentation verwundere ihn, schreibt Toncar, denn entscheidend sei die Verbindung zwischen dem Doppelzentrum Böblingen/Sindelfingen und Zürich beziehungsweise dem Bodenseeraum. „Ich halte es für realitätsfremd anzunehmen, dass Reisende aus dem Bodenseeraum bereit sein werden, erst nach Stuttgart zu fahren um dann nach Böblingen zurückzufahren“, führt der Abgeordnete aus. Ebenso sei in umgekehrter Fahrtrichtung nicht damit zu rechnen, dass Reisende aus Böblingen oder Sindelfingen erst nach Stuttgart fahren um von dort mit dem Zug nach Zürich zu gelangen. „Die Verbindung würde ohne Fernverkehrshalt in Böblingen massiv an Akzeptanz verlieren. So erreichen wir sicher nicht das Ziel, den Schienenverkehr attraktiver zu machen“, warnt Toncar.

Staatssekretär Ferlemann führt in seinem Brief weiter aus, dass die Haltepolitik der Züge weiterhin den Fernverkehrsunternehmen obliege und verweist auf die weiteren Planungsphasen. Toncar gibt sich damit nicht zufrieden: „Das Bundesverkehrsministerium selber muss schon bei der Infrastrukturplanung sicherstellen, dass der Fernverkehrshalt in Böblingen vorgesehen bleibt“, fordert der Abgeordnete. „Selbstverständlich werde ich mich dann auch gegenüber der Deutschen Bahn dafür einsetzen, dass Böblingen an den Fernverkehr angebunden bleibt“, fährt der Abgeordnete fort. „Alles andere würde der wirtschaftlichen Bedeutung des Doppelzentrums Böblingen/Sindelfingen nicht gerecht.“ (red)