In Vaihingen soll ein zusätzlicher Bahnsteig für Regionalzüge gebaut werden. Das Vorhaben ist nun genehmigt. Eine Herausforderung ist einmal mehr der Artenschutz.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Stuttgart - Der Ausbau des Vaihinger S-Bahnhalts zu einem Regionalbahnhof rückt näher. Das Eisenbahn-Bundesamt (Eba) hat nun mit dem Planfeststellungsbeschluss die Baugenehmigung erteilt. In Vaihingen soll ein neuer Bahnsteig den Halt von Regionalzügen erlauben. Im Landesverkehrsministerium ist man zufrieden. „Die jetzt erfolgte Zulassung durch das Eba ist ein wichtiger Meilenstein. Der Bau soll noch in diesem Jahr beginnen“, sagt ein Sprecher von der Behörde. Das Land bezahlt das Vorhaben. Das ursprünglich auf fünf Millionen Euro taxierte Projekt soll nach einer Kostenberechnung der Bahn vom Herbst 2018 rund 7,2 Millionen Euro kosten. Aber: „Hier kann es je nach Ergebnis der im Jahr 2019 anstehenden Ausschreibungen und Vergaben noch zu Veränderungen kommen“, erklärt der Ministeriumssprecher. Der Finanzierungsvertrag werde „nach dem notwendigen Gremienbeschluss nach heutigem Stand Anfang Februar unterzeichnet“, sagt eine Bahnsprecherin.

 

Baupreise sind zuletzt stark gestiegen

Bei der Verabschiedung des bisherigen DB-Konzernbevollmächtigen fürs Land, Sven Hantel, hatte Ministerialdirektor Uwe Lahl vor Kurzem auf steigende Baupreise hingewiesen. Zuletzt hatte das Land beim Regionalbahnhof Merklingen (Alb-Donau-Kreis) einen Anstieg um zehn auf 53 Millionen Euro hinnehmen müssen.

Stadt kann sich mit Forderung nicht durchsetzen

Neben eventuell steigenden Kosten ist auch das Thema Artenschutz eine größere Herausforderung in Vaihingen. Entsprechend viel Raum nehmen dessen Belange in der Eba-Genehmigung ein. Das Baufeld diene heute Wildbienen und der Blauflügligen Sandschrecke als Lebensraum. Beide Arten genießen Schutzstatus. Insbesondere die Sandschrecke „werde als Bewohner nahezu vegetationsloser Schotter- und Sandflächen durch den Bahnhofsumbau deutlich beeinträchtigt werden“, heißt es in dem Eba-Papier. Wie bei vielen anderen Bauvorhaben trifft die Bahn auch in Vaihingen die Zauneidechse an. Zunächst war das „Schutzkonzept für Zauneidechsen als nicht ausreichend erachtet“, worden. Im September erteilte aber das städtische Amt für Umweltschutz seinen Segen. Den Kürzeren zog die Stadt mit ihrer Forderung, den während des Baus provisorisch verlängerten Bahnsteig an Gleis 1 so herzurichten, dass er auch nach Ende des Umbaus für eine „zukünftige Nutzung der Panoramastrecke für den Regionalbahnverkehr auf der Gäubahntrasse“ zu gebrauchen sei. Das Provisorium wird mit Inbetriebnahme von S 21 – derzeit für 2025 vorgesehen – wieder abgebaut.