Nach Zweifeln an der Identität des HSV-Fußballprofis Bakery Jatta hat das Bezirksamt Hamburg-Mitte seine Ermittlungen eingestellt. Die Aufenthaltsgenehmigung des Gambiers bleibt bestehen.

Hamburg - Das zuständige Bezirksamt Hamburg-Mitte hat die Ermittlungen gegen Fußballprofi Bakery Jatta vom Hamburger SV eingestellt. Dies teilte die Behörde am Montag mit. Die Aufenthaltserlaubnis des 21 Jahre alten Offensivspielers aus Gambia bleibt damit unangetastet. Nach einem Medienbericht der Sport Bild vom 7. August hatte es Zweifel an der Identität Jattas gegeben, das Bezirksamt hatte ermittelt.

 

Bezirksamt: „Keine belastbaren Anhaltspunkte“

„Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hat die bereits vorliegenden und neue Unterlagen, die im Rahmen der Anhörung vorgelegt wurden, geprüft. Aus den dem Bezirksamt vorliegenden Unterlagen gehen keine belastbaren Anhaltspunkte hervor, die ausländerrechtliche Maßnahmen begründen würden“, sagte Bezirksamtsleiter Falko Droßmann: „Die aufgekommen Zweifel an der Richtigkeit der Angaben haben sich im Rahmen der Anhörung nicht bestätigt.“

Jattas Rechtsanwalt bezeichnete die Entscheidung des Bezirksamts als „sehr positive Nachricht. Das ist eine Erleichterung. Wir haben es allerdings auch nicht anders erwartet“, sagte Thomas Bliwier dem SID: „Ich gehe davon aus, dass der Fall nun abgeschlossen ist und sich das Verfahren damit erledigt hat.“

Jatta hatte in der vergangenen Woche über Bliwier eine angeforderte Stellungnahme sowie einen gültigen Reisepass und einen Auszug aus dem gambischen Geburtenregister beim zuständigen Welcome-Center abgegeben.

Ob die neue Faktenlage auch Auswirkungen auf das Verfahren vor dem DFB-Sportgericht hat, war am Montag zunächst unklar. Der FC Nürnberg und zwei weitere Zweitligisten hatten nach ihren Niederlagen gegen den HSV jeweils Protest gegen die Spielwertung eingelegt. Die Verhandlung des Nürnberger Einspruches soll am Montag, den 9. September, in Frankfurt/Main stattfinden. Es ist ein Kronzeuge geladen.

Ausgelöst hatte den Wirbel um Jatta ein Bericht der Sport Bild. Jatta, so das Ergebnis der Recherchen, könnte eine Vergangenheit als Bakary Daffeh haben und zweieinhalb Jahre älter sein als bislang angenommen. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sowie das Bezirksamt Hamburg-Mitte hatten daraufhin in dem Fall Ermittlungen aufgenommen.