Barbara Schöneberger wird am Mittwoch vierzig Jahre alt. Die Sender reißen sich um die schlagfertige Blonde – und die Stuttgarter Zeitung schenkt ihr als Einstimmung zum runden Geburtstag ein Alphabet.

Stuttgart - Hoppla, da kommt sie: Am Mittwoch feiert Barbara Schöneberger ihren vierzigsten Geburtstag. Höchste Zeit, mal einige Facetten ihrer Persönlichkeit zu beleuchten – von A bis Z.

 

Award-Babsi Wo Preise verliehen werden, ist die Schöneberger nicht mehr weit. Vom Goldenen Lenkrad bis zum Filmpreis hat sie schon fast alles moderiert. Sie mag Glamour. Und der Glamour mag sie.

Blond-Faktor Keine Haarfarbe, sondern die Maßeinheit für eine (selbst-)ironische Einstellung zum Leben. Testete sie von 2001 bis 2005 an den Kandidaten ihrer ersten Talkshow „Blondes Gift“ (WDR)

Christopher Street Day (CSD) Alljährlicher Tummelplatz für auffällig kostümierte Schöneberger-Doppelgängerinnen. Sind wir nicht alle ein bisschen Barbara?

Dahlien Eines der Hobbies der Wahl-Berlinerin: im eigenen Garten wühlen.

Eurovision Song Contest (ESC) Klamotte, Frisur, Performance: diesen Dreiklang beherrscht sie als Sängerin. Drei CD‘s hat sie selbst aufgenommen. Am 13. März rollt sie den roten Teppich für andere Sänger aus. Da moderiert sie den ARD Vorentscheid zum Grand Prix in Dänemark.

Frankie goes to Hollwood Eine der Lieblingsbands ihrer Jugend. Der Song, der ihr Lebensgefühl am besten ausdrückt: „The Power of Love.“

Gaga, Lady Nein, im Kleid aus rohem Rindfleisch ist die Schöneberger noch nicht aufgetreten. Mit der US-amerikanischen Popsängerin Lady Gaga verbindet sie aber der Spaß daran, sich in immer neuen Rollen auszuprobieren.

Haushalt Weißer Fleck in der Schöneberger-Forschung. Ihr Privatleben schottet sie gegen die Öffentlichkeit ab. Bis heute gibt es keine Fotos von ihrem Mann und ihren Kindern, 3 Jahre und 1 Jahr alt.

Internet Natürlich hat sie einen PC. Aber um soziale Netzwerke macht sie einen Bogen. „Ich habe kein Facebook-Account und kein Twitterprofil. Ich will keine Geheimnisse über mich verraten, will nicht posten, wo ich gerade bin und wie mein Urlaub war.“ Die Begründung dafür ist so altmodisch, dass sie schon fast wieder fortschrittlich klingt: „Die Leute sollen mich im Fernsehen ansehen.“

Jauch, Günther Bekennender Schöneberger-Fan. 2011 gewann sie beim Prominenten-Special seiner Quiz-Show „Wer wird Millionär?“ – als zweite Kandidatin nach Oliver Pocher. Die Million spendete sie unter anderem für Terre des Hommes.

Kurvendiskussion Sie hat eine weibliche Figur und sie steht dazu. Fleischsalat schaufelt sie aber nur in Werbespots in sich hinein. Pasta und Süßkram sind tabu. Um ihre überflüssige Kilos nach der zweiten Schwangerschaft loszuwerden, hat sie sich einer strengen Diät unterzogen.

Leuchte Ein Etikett, das man der Tochter einer Konzert-Klarinettisten noch nicht aufklebte, als sie noch an ihrem Abitur in München bastelte, abonniert auf eine Fünfen in Mathe und Physik.

Mode Selbstgenähte Klamotten in Pink, auffällige Brillengestelle. Schon als Teenie kreierte Schöneberger ihren eigenen Look. Nach dem Abi volontierte sie bei einem Modemagazin.

Nissan Schöneberger fährt genauso schnell Auto, wie sie redet. Ihr erstes Modell war ein weißer Nissan. Heute dürfen es mehr PS sein. Bis zur Geburt ihres ersten Kindes fuhr sie Porsche: „Der wird jetzt so umgebaut, dass ein Kindersitz rein passt.“

O Ihr typischer Gesichtsausdruck. Weit aufgerissene Augen. Halb spöttisch, halb staunend.

Pampers Wer war zuerst da, die Windel oder die Schöneberger? Beide werden dieses Jahr 40 Jahre alt. Als Markenbotschafterin für „Pampers“ singt die Sängerin jetzt ein Lied: „Gut geschlafen, gut gelaunt.“

Quasselstrippe Eine Quasselstrippe nennen sie die einen, eine begnadete Talkerin die anderen. Laut, schnell, extrovertiert. Mitunter einen Touch too much. Sie selber sagt, sie habe ihre Berufung zum Beruf gemacht. Die „NDR-Talkshow“ ist ihr Hafen, hier hat sich La Rhabarbara an der Seite von Hubertus Meyer-Burkhardt als Eisbrecherin bewährt. Nur eines vermisst sie in diesem Job: Dass ab und zu mal ein Rotweinglas gegen die Wand fliegt und ein Gast in die Luft geht.

Rolle Diva? Femme Fatale? Oder doch eher der Kumpel zum Pferdestehlen? Schöneberger vereint alle Widersprüche in einer Rolle, die ihr passt wie eine zweite Haut: die Authentische. Sie selber macht dieser Stempel misstrauisch. „Wenn Du einmal herausgefunden hast, wie Authentizität funktioniert, weißt Du am Ende nicht mehr, wer zuerst da war, die Authentizität oder das Reden darüber.“

Seniorenteller Ihre Vorstellung vom Leben als Siebzigjährige sieht anders aus: „Wahrscheinlich sitze ich dann immer noch irgendwo und sage mir: ,Eigentlich habe ich doch gerade erst Abitur gemacht.’

Tennis Ihr Türöffner zum Fernsehen. 1999 moderierte sie für den DSF die Sendung „Tie Break“. Seither kann man sie mit Sport jagen.

Ulrichshusen Schloss in Mecklenburg-Vorpommern, Kulisse für ihre Hochzeit mit Mr. X, dem großen Unbekannten, angeblich: ein Mann mit Adelstitel. Zwei Jahre zuvor war die Verlobung mit einem Unternehmensberater geplatzt.

Verlegenheitsjob Verkleidet als Christoph Kolumbus hat sie bei der Messe „Farbe 99“ für einen Hersteller eine Show moderiert. „Es war schrecklich! Damals habe ich mir vorgenommen, nie wieder etwas zu moderieren, wo ich nicht meine eigenen Klamotten anbehalten darf!“

Walter Richtige Antwort auf die entscheidende Quizfrage, die der Schöneberger 2011 zur Million beim Promi-„Wer wird Millionär“ verhalft: „Wie heißt der Knabe, dem Wilhelm Tell den legendäre Apfel vom Kopf schießt?“ Damals versprach die Schöneberger im Überschwang der Gefühle: „Mein nächstes Kind wird Walter heißen, auch wenn es ein Mädchen wird.“

ZDF Der Sender, der ihr als erster eine eigene Show am Abend anvertraute. Die „Schöneberger-Show“ (2003) floppte. Aber 2014 wird sie ist ja erst vierzig. Und als einzige Frau war sie auch schon als Nachfolgerin von Thomas Gottschalk im Gespräch. Da geht noch was, „Wetten, dass ...?“