Das Thema Barrierefreiheit im ÖPNV ist in Stuttgart nicht engagiert genug bearbeitet worden. Jetzt gilt es, Versäumtes schnell nachzuholen. OB Nopper bietet sich die erste richtige Chance zur Profilierung, meint StZ-Autor Jörg Nauke.

Stuttgart - Gutes zu tun und darüber zu sprechen ist keine von OB Frank Nopper (CDU) eingeführte Neuerung im Stuttgarter Rathaus. Darauf hatte sich schon sein Vorgänger verstanden, selbst wenn es Selbstverständlichkeiten waren, die Bürger von der Verwaltung der reichsten Stadt Deutschlands erwarten können. Dazu zählt die Bereitschaft, Mitbürgern mit Behinderungen alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die sie an einer umfassenden Teilhabe am gesellschaftlichen Leben hindern. Es fällt schwer, eine „Toilette für alle“ als außergewöhnliche Errungenschaft zu sehen, oder die barrierefreie Anpassung der städtischen Internetangebote. Dass zu deren Finanzierung extra ein Paket Inklusion 2.0 geschnürt werden musste, bedeutet nicht anderes, als dass solche Investitionen im laufenden Haushalt keinen Platz finden. Das spricht Bände.