Beim 99:85-Sieg gegen das Schlusslicht aus Gießen tun sich die Ludwigsburger Riesen lange schwer – ein Jungspund bringt schließlich die Wende.

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Ludwigsburg - Lukas Herzog konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Der 19-Jährige wusste selbst, dass er maßgeblich dazu beigetragen hatte, die Siegesserie der MHP Riesen Ludwigsburg in der Basketball-Bundesliga (BBL) aufrechtzuerhalten. Als die Partie gegen die Gießen 46ers gut drei Minuten vor dem Ende noch einmal zu kippen drohte – Ludwigsburg führte nach klarem Vorsprung nur noch mit sechs Zählern –, war es Herzog, der zweimal den Ball hinter der Dreierlinie bekam und eiskalt verwandelte. Am Ende hieß es 99:85 (50:44) für die Riesen. „Es fühlt sich natürlich gut an, das Spiel so zu entscheiden“, sagte Herzog, der mit 15 Punkten einen Karrierebestwert aufstellte. Für den persönlichen Rekord brauchte er gerade einmal 17 Minuten.

 

Herzog wusste aber auch, dass gegen den Tabellenletzten nicht alles glatt gelaufen war. „Wir müssen jeden Gegner ernst nehmen“, sagte der Flügelspieler. Denn genau das hatten seine Teamkollegen wie schon zuletzt gegen den Mitteldeutschen BC erst einmal nicht getan. Im ersten Viertel war nicht zu erkennen, welches Team die vergangenen elf Partien gewonnen und welches viermal verloren hatte. Die Gäste nutzten ihre Vorteile unter dem Korb, besonders den zweimaligen wertvollsten Spieler der BBL, John Bryant, bekam Jonas Wolfarth-Bottermann nicht in den Griff. Im Centerduell hatte der Ludwigsburger klar das Nachsehen. Bryant, der am Ende auf 20 Punkte kam, führte seine Mannschaft zu einem 28:22 nach dem ersten Viertel. „Wir waren nicht bereit, gegen ihn zu spielen“, konstatierte Riesen-Trainer John Patrick.

Lesen Sie auch: Der Veteran im deutschen Basketball

Mit der Hereinnahme von Herzog und von Trainersohn Jacob machte Patrick alles richtig, das Spiel war ein anderes. „Wir haben plötzlich gepresst und den Ball geklaut“, sagte der Riesen-Coach. Für Herzog, der schon im zweiten Viertel auch in der Offensive wichtige Akzente setzte, gab es ein Sonderlob: „Er war mit Abstand heute unser bester Mann.“ Neben Herzog überzeugten auch Jaleen Smith (20 Punkte, zehn Rebounds), Barry Brown (15) und Yorman Polas Bartolo, der gegen seinen Ex-Club 14 Zähler markierte.

Eine deutliche Schippe drauflegen müssen alle Riesen, wenn sie die nun schon zwölf Siege andauernde Serie weiter ausbauen und die Tabellenführung verteidigen wollen. Am nächsten Spieltag geht es zu den Baskets Oldenburg. Die Norddeutschen haben nur eine Niederlage weniger auf dem Konto als die Ludwigsburger. Beim 124:84 gegen Würzburg stellten die Donnervögel einen neuen Bestwert bei den Punkten auf und unterstrichen ihre gute Form. Oldenburg ist nun seit neun Spielen unbesiegt.