Die Ludwigsburger Korbjäger feiern in den Play-offs den dritten Sieg im dritten Spiel gegen Bayreuth und stehen unter den letzten Vier. Der Gegner wird im Duell zwischen Oldenburg und Alba Berlin ermittelt.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Ludwugsburg - Wir wollen für unser Spiel nicht geliebt werden, gefürchtet reicht“ – so lautet ein inoffizieller Werbespruch des Basketball-Bundesligisten MHP Riesen Ludwigsburg. Am Dienstagabend traf dieser zumindest zur Hälfte zu: Dem Gegner medi Bayreuth jedenfalls lehrte die Mannschaft von John Patrick erneut das Fürchten und zog mit dem sweep, dem dritten Sieg im dritten Spiel, beim 95:70 (42:41) souverän ins Play-off-Halbfinale ein. So viel steht fest, der Gegner noch nicht, nachdem EWE Oldenburg in der Serie gegen Alba Berlin zum 2:2 ausgeglichen hat.

 

Und natürlich wurde die Mannschaft nach dem ersten Halbfinaleinzug seit 2007 von den Fans auch geliebt. Die waren ja schon beim Einlaufen des Teams aus dem Häuschen, denn Nationalspieler Johannes Thiemann stand nach seinem Sehnenabriss im Oberschenkel erstmals wieder auf dem Spielbericht – und 82 Sekunden vor Schluss auch auf dem Parkett. Ein Comeback, das hoffen lässt, nachdem seine Kollegen in einem bärenstarken dritten Viertel (26:9) den Grundstein zum Sieg gelegt hatten. Hübscher Nebeneffekt: die Mannschaft, die schon ihr 64. Pflichtspiel in dieser Saison bestritten hat, bekommt eine wohlverdiente Atempause bis zum Halbfinalstart nächsten Montag (18 Uhr).

Ludwigsburg hat den Sieg verdient

„Wir wollten in der zweiten Halbzeit das Rebound-Duell gewinnen“, sagte Patrick zum Erfolgsgeheimnis seines Teams, während der Kollege Raoul Korner meinte: „Wenn man in dieser Saison von sieben Duellen gegen Ludwigsburg sechs verliert, muss man die Überlegenheit des Gegners anerkennen. Das Ergebnis spricht Bände.“

Die Ludwigsburger erwischten den besseren Start und führten 15:6 (6. Minute), doch die Franken erwiesen sich als zäher Rivale. Die Intensität war hoch, die Fehlerquote auch. Vor allem Thomas Walkup (8 Punkte) und Elgin Cook (11) fanden zunächst nicht zur gewohnten Treffsicherheit. Aber auf Adam Waleskowski (14 der 16 Punkte in der ersten Hälfte) war Verlass. Oldie but Goldie hieß es für den 35-Jährigen, der maßgeblich an der knappen Führung zur Pause beteiligt war. Dann aber in der Halbzeit noch ein persönliches Foul aufgebrummt bekam, so dass die zweite Hälfte mit einem Freiwurf für die Gäste begann. Das aber wirkte wie ein Weckruf für die Riesen, die dann nicht mehr zu stoppen waren und in Dwayne Evans (23) den besten Werfer hatten vor den 3253 Zuschauern in der MHP-Arena, die erneut nicht ausverkauft war. Über die Gründe kann gerätselt werden. Der Vorsitzende Alexander Reil sagte: „Wir brauchen nicht herumreden, das ist eine Enttäuschung.“ Es war die einzige am Dienstagabend.