Ludwigsburgs Basketballer können eine großartige Saison nicht krönen – im Halbfinale ist Endstation.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

München - Am vergangenen Freitag haben die MHP Riesen das Aus im Viertelfinale gegen Bamberg noch verhindern können, doch einen zweiten Kraftakt schafften die Ludwigsburger Basketballer eine Woche später nicht mehr. Tremmell Darden „klaute“ sich nach vier Sekunden zwar den Ball vom Gegner Bayern München und machte die ersten beiden Punkte. Doch nach 40 Minuten hatte die Mannschaft beim 73:82 (34:41) eben nicht dieses eine Spiel in München geklaut, das für einen fünften und dann entscheidenden Auftritt am Sonntag in der eigenen MHP-Arena nötig gewesen wäre. „Uns hat ein Tick Energie gefehlt“, sagte Riesen-Coach John Patrick in einer ersten Reaktion.

 

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Wie wahr: Distanzspezialist Jordan Hulls war nach seiner Pause am Mittwoch zwar wieder dabei, aber nach seinen Wadenproblemen eben doch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, dafür fehlte auf der Gegenseite Nationalspieler Paul Zipser mit Knieproblemen. Die Play-offs fordern Opfer. Dass in diesem neunten Spiel innerhalb von 17 Tagen so langsam aber sicher schwanden, ist nicht weiter verwunderlich, auch wenn die Bayern mit nunmehr 86 Spielen in der Summe deutlich mehr belastet waren. „Bei diesem Rhythmus kann man nicht sein bestes Basketball spielen“, sagte Bayern-Coach Andrea Trinchieri. Auch die Ludwigsburger nicht. Deren Konzentration ließ nach, die Ballverluste nahmen zu: Elf schon in der ersten Hälfte, so viel weisen die Riesen im Schnitt über die gesamte Spielzeit auf. „Wichtig ist, dass wir mit sieben Punkten vorne liegen“, sagte Münchens Spielmacher Djedovic zur Pause. Was hatten die Riesen noch entgegenzusetzen? Zunächst nicht viel, sie lagen mit zwölf Punkten (37:49) zurück, um dann mit einem 57:57 ins letzte Viertel zu gehen. Dramatik pur – ohne Happy End.

Die Dauerbrenner Jaleen Smith und eben Hulls (je mehr als 30 Minuten pro Partie auf dem Feld) stießen an ihre Grenzen, Jamel McLean war am Ende mit eher mageren 17 Punkten bester Werfer bei den Riesen. Im Vorjahr waren die vom Final-Turnier in München mit dem Vizemeistertitel zurück gekommen, dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Dieses Mal zwar mit leeren Händen, aber dafür vielen Komplimenten: „Glückwunsch an Ludwigsburg für eine großartige Saison“, sagte Münchens Trinchieri, „es ist schwer, sie zu schlagen.“ Aber nicht unmöglich.