Die Walter Tigers Tübingen starten mit einigen Neuzugängen in die Vorbereitungen für die Bundesliga. Trainer Igor Perovic überrascht die Fans vor Trainingsbeginn: Er spricht deutsch.

Tübingen - Ich freue mich, dass wir sehr viele Leute hier haben.“ Mit diesem Allerweltssatz hat der Trainer der Walter Tigers Tübingen, Igor Perovic, die Zuschauer beim öffentlichen Training des Basketball-Bundesligisten begrüßt. Und dennoch war dieser Satz etwas Besonderes. Es war das erste Mal, dass er öffentlich Deutsch redete.

 

Perovic wechselte jedoch schnell wieder ins Englische und stellte seine Spieler vor. Darunter die Neuzugänge wie den Center Kenny Frease und den Aufbauspieler Douglas Davis, der an der Universität Princeton studierte. Beide kommen aus der amerikanischen Collegeliga. Die zwei anderen Neuen im Kader der Tigers sind die deutschen A2-Nationalspieler, Center Robert Oehle und Forward Johannes Lischka.

Lischka überzeugte die Tübinger vor allem in der letzten Saison als Gegner. Damals, noch im Trikot des Lokalrivalen aus Ludwigsburg, erzielte er gegen die Tübinger in beiden Spielen mehr als 15 Punkte und holte mindestens zehn Rebounds. „Man muss zuschlagen, wenn man einen Spieler wie ihn kriegen kann“, verkündete der Manager Robert Wintermantel stolz.

Das erste Bundesligaspiel ist am 3. Oktober

Robert Oehle bringt eine imposante Gestalt von 2,09 Meter und 118 Kilogramm mit sich. Zum Schluss des Trainings gelang Oehle sogar ein kleines Kunststück. Er erzielte drei Körbe nacheinander – von der Mittellinie. Der zweite Koloss, Kenny Frease, ist sogar noch zwei Zentimeter größer als Oehle und bringt elf Kilo mehr auf die Waage. Dennoch sagt Wintermantel über den Neuzugang: „Mich beeindruckt, wie er sich unter dem Korb bewegt und anbietet.“ Das bewies Frease auch gleich zum Auftakt und erzielte im Trainingsspielchen die meisten Punkte aller Spieler. Komplettiert wird das Team durch die Amerikaner Josh Young, Vaughn Duggins, Reggie Redding, Tyrone Nash, den deutschen Publikumsliebling Ruben Spoden und Julian Albus, der aus der eigenen Jugend stammt.

„Wir haben durch die Neuzugänge sehr an Größe gewonnen“, freut sich Wintermantel über die Transfers. Trainer Perovic erklärte, warum das wichtig ist: „Wir hatten in der letzten Saison große Probleme gegen Teams mit großen Spielern. Ich hoffe, dass wir nun auch gegen starke Mannschaften wie Berlin, Bamberg oder Ulm mithalten können.“ Diese drei werden auch allesamt Gegner der Tübinger in der Vorbereitung sein. „Ich weiß nicht, was der Trainer uns antun will“, sagt Redding über die Auswahl der harten Gegner.

Das erste Spiel der Bundesliga bestreiten die Tigers erst am 3. Oktober gegen Trier. Das Auftaktprogramm dürfte in dieser Saison deutlich einfacher sein als in der letzten, als die Tübinger mit sechs Niederlagen starteten. Perovic zu Wintermantel: „Bei 99 Prozent aller Vereine wäre ich entlassen worden.“ Den Dank sagte er sicherheitshalber in Englisch.